Abgehängte Decke

Eine abgehängte Decke bezeichnet eine nichttragende Konstruktion aus Eisen oder Holz. Sie wird direkt unterhalb der tragenden Decke eingebaut und dient maßgeblich der Optik, dem Schallschutz oder der Wärmedämmung.

Absolute Luftfeuchtigkeit

Unter der absoluten Luftfeuchtigkeit versteht man den Feuchtegehalt in g pro m³, der unter gegebenen Bedingungen herrscht. Im Gegensatz zur relativen Luftfeuchtigkeit ist die absolute Luftfeuchtigkeit immer temperaturabhängig. Für das Mauerwerk ist hier von Bedeutung, dass der entsprechende Feuchtegehalt im Mauerwerk von der vorherrschenden Luftfeuchtigkeit abhängt. So beeinflusst die absolute Luftfeuchtigkeit, also der Gehalt an Wasserdampf in der Luft, auch die Trocknungsbedingungen.

Acremonium

Schimmelpilzart, die bei hoher Luftfeuchtigkeit in Innenräumen vorkommt. Wird vor allem in Feucht- und Kellerräumen nachgewiesen. Acremonium befällt dort bevorzugt Tapeten und Holz.

Adsorptionstrocknung

Trocknungsverfahren das bei der Luftentfeuchtung spezielle Trockenmittel (z. B. Silica-Gel) nutzt. Dabei können relative Feuchten von unter 20 % erreicht werden. Außerdem ist der Betrieb bei Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes möglich.

Siehe auch: Adsorptionstrockner, Kondensationstrocknung

Aeroplankton

Das Aeroplankton (auch Luftplankton) bezeichnet die Gesamtheit der sich im Luftraum befindlichen Kleinlebewesen wie zum Beispiel Gewittertierchen oder Baldachinspinnnen, Bakterien, Viren, Pollen und auch Sporen. Kenntnisse über Aeroplankton sind vor allem bei der Kellersanierung von Bedeutung, wenn durch Schimmelpilzbefall oder Hausfäule eine erhöhte Sporenbelastung vorliegt.

Akustische Leckortung

Die akustische Leckortung erfolgt über ein spezielles Horchmikrofon, das die charakteristischen Geräusche von Wasser- und Heizungsrohren aufnimmt. Man unterscheidet dabei zwischen der Körperschallschwingung des Rohres, verursacht durch den Wasseraustritt an der Leckage, und dem eigentlichen Leckgeräusch, verursacht durch die Bewegung des Wassers. Die Körperschallschwingung breitet sich von der Leckage in beide Richtungen des Rohrverlaufs aus und ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Grundsätzlich gilt: je lauter das Geräusch, desto näher liegt die Leckage.

Anemometer

Das Anemometer ist ein Messgerät zur Bestimmung der Strömungsgeschwindigkeit. Es wird dazu eingesetzt die Luftgeschwindigkeit in z. B. Lüftungskanälen oder die Windstärke im Freien zu messen. Dabei strömt die Luft (oder ein gasförmiges Fluid) durch einen Sensor. Dieser kann ein kleiner Rotor, ein Hitzedraht oder ein Resonanzkörper sein. Je nach Ausführung können Anemometer zusätzlich die Lufttemperatur und -feuchtigkeit messen.

Anhydritestrich

Der Anhydritestrich besteht aus Anhydritbinder, Wasser und Zuschlagstoff. Da dieser Estrich Wasser sehr gut aufnimmt muss er vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Siehe auch: Estrich

Anlaufstrom

Als Anlaufstrom wird ein Anteil des Einschaltstroms in Elektromotoren bezeichnet, der für das Beschleunigen des Motors auf seine Nenndrehzahl benötigt wird. Das Erreichen der Nenndrehzahl erfordert mehr Leistung als das Halten der Drehzahl. Dies resultiert in einer – wenn auch nur kurzen – Leistungsspitze. In modernen Geräten und Stromkreisläufen führt das selten zu Zwischenfällen. Es kann jedoch passieren, dass zu hohe Anlaufströme einen Stromerzeuger überlasten. Das lässt in z. B. Altbauten die Sicherungen auslösen.

Anzeigepflicht

Die Anzeigepflicht gilt beim Vertragsabschluss einer Versicherung. Versicherte müssen gemäß § 19 Versicherungsvertragsgesetz alle Fragen gewissenhaft beantworten, die das finanzielle Risiko des Versicherers erhöhen. Wird die Anzeigepflicht verletzt, kann die Versicherung ihre Prämien erhöhen oder sogar vom Versicherungsvertrag zurücktreten, was eine Verweigerung der Versicherungsleistungen mit sich zieht.

Asbest

Asbest ist die Sammelbezeichnung für natürlich vorkommende, faserartige silikatische Minerale. Aufgrund seiner vielen praktischen Eigenschaften wurde Asbest in so großen Mengen wie kaum ein anderer Werkstoff verwendet. Im Jahr 1993 wurde er in Deutschland verboten, da er krebserregend ist. Dennoch begegnet uns Asbest häufig in alten Bodenbelägen oder Dachplatten. Mittlerweile werden belastete Gebäude unter besonderen Schutzvorkehrungen saniert.

Siehe auch: Asbestsanierung

Asbestsanierung

Die Asbestsanierung beschreibt die vorschriftsmäßige Beseitigung von Asbeststoffen durch ein Fachunternehmen. Asbestsanierungen unterliegen in Deutschland der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRG) 519. Demnach ist die Freisetzung der giftigen Fasern zum Beispiel durch Bohren, Sägen und Schleifen strikt zu vermeiden. Belastetes Material darf darüber hinaus nicht zerbrochen werden. Schutzanzüge sowie Atemschutzmasken sind während der gesamten Arbeit unbedingt zu tragen.

Hinweis: Abhängig vom Umfang der Sanierungsarbeiten kann in bestimmten Bundesländern eine Genehmigungspflicht zu beachten sein.

Siehe auch: Asbest

Aspergillus

Der Aspergillus ist einer der am häufigsten auftretenden Schimmelpilze. Umgangssprachlich wird er auch Gießkannenschimmel oder Kolbenschimmel genannt. Seine etwa 150 bekannten Arten sind in der Erde, im Wasser und in der Luft weit verbreitet. Warme und tropische Umgebungen begünstigen die Entwicklung dieser Pilze.

Im Alltag findet man Aspergillus in Topferde, feuchten Wohnungen, Klimaanlagen oder Lebensmitteln wie Nüssen als auch Gewürzen. Besonderheit: Aspergillen sind oft auf Substraten zu finden, die eine Selbsterhitzung entstehen lassen (Kompost, Müll). Da Aspergillus-Arten überaus thermotolerant sind, wachsen sie auch noch bei Temperaturen von bis zu 60 °C.

Aspergillus flavus

Schimmelpilzart, die Holz, Papier oder Tapeten befällt und in Feuchträumen sowie Kellern wächst. Unter günstigen Umweltbedingungen erzeugt Aspergillus flavus neben den gesundheitsschädlichen Aflatoxinen auch Sterigmatocystin, welches Allergien auslösen kann.

Siehe Aspergillus

Aspergillus niger

Schimmelpilzart, die in Feuchträumen und Kellern vorkommt. Ein Merkmal dieser Art ist seine Fähigkeit Krankheiten zu verursachen.

Siehe Aspergillus

Aufmaß

Als Aufmaß bezeichnet man die zeichnerische Darstellung der Bauleistung. Es dient z. B. zur Ermittlung des Umfangs bevorstehender Bauarbeiten.

Gemäß § 2 Nr. 2 VOB/B ist das Aufmaß sogar die Basis der Vergütung. Daher sollte es laut § 14 Nr. 2 VOB/B möglichst in Anwesenheit von Auftraggeber und -nehmer genommen werden.

Siehe auch: VOB

Aureobasidium

Der Aureobasidium zählt im Bauwesen zur Gruppe der Schimmelpilze. Tatsächlich aber handelt es sich um einen sehr anpassungsfähigen, hefeartigen Pilz mit 14 Unterarten, welcher in der Natur weit verbreitet ist. Das macht Aureobasidium jedoch keineswegs harmlos. In Gebäuden befällt der Pilz u. a. Tapeten und Holz, die er im Laufe seines Wachstums zerstört. Dabei wächst Auerobasidium vorzugsweise in feuchten Räumen. Trocknet der Pilz aus, setzt er zudem Sporen frei, die sich leicht verbreiten und die Allergien und sogar Pilzinfektionen auslösen können.

Bakterizide

Bakterizide sind Stoffe, die Bakterien aufgrund ihrer chemischen Struktur innerhalb oder außerhalb eines Organismus gezielt abtöten. Unterschieden wird zwischen:

– Antiseptika (äußerlich anwendbare Stoffe, die Bakterien zum Beispiel in Wunden oder auf der Haut vernichten),
– Antibiotika und Sulfonamide (Stoffe, die Krankheitserreger innerhalb des Organismus töten oder ihr Wachstum hemmen) sowie
– Desinfektionsmittel (künstlich hergestellte und nur äußerlich anwendbare Stoffe).

Darüber hinaus gibt es natürliche Faktoren, die bakterizid wirken. Dazu zählen Hitze, die Sonne sowie ultraviolette und andere elektromagnetische Strahlen.

Baubiologe

Ein Baubiologe beschäftigt sich mit dem Wohn- und Arbeitsumfeld des Menschen. Seine Tätigkeit ist besonders facettenreich und umfasst zum Beispiel die Beratung zu gesundem Wohnen, die Sanierung von Gebäuden, die Analyse von Schadstoffen in Innenräumen oder die Weitergabe von Wissen durch u. a. Seminare. Da die Bezeichnung Baubiologe keiner einschlägigen Ausbildung folgt, sind baubiologische Dienstleistungen häufig Zusatzqualifikationen von z. B.: Architekten, Bauingenieuren, Bauhandwerkern, Ärzten, Chemikern. Siehe auch: Baubiologie

Baubiologie

Der Sammelbegriff Baubiologie beschreibt die Lehre von den ganzheitlichen Beziehungen zwischen Lebewesen und ihrer bebauten Umwelt. Darunter fällt auch die umweltfreundliche und schadstoffminimierte Ausführung von Bauwerken durch den gewissenhaften Einsatz geeigneter Erkenntnisse und Techniken. Siehe auch: Baubiologe

Baubiologische Diagnostik

Die baubiologische Diagnostik beschreibt die qualitative und quantitative Analyse von Mikroorganismen an und in einem Bauwerk. Die Untersuchung bezieht sich in diesem Zusammenhang insbesondere auf Schimmelpilze sowie Bakterien, die z. B. nach einem Wasserschaden entstehen. Sie bezieht aber auch die Analyse der Raumluft auf chemische Belastungen ein. Ziel der baubiologischen Diagnostik ist, die Beurteilung einer Gesundheitsbelastung, ausgehend von den zuvor beschriebenen Faktoren.

Eine baubiologische Diagnostik kann darüber hinaus die Analyse von lebenden Organismen beinhalten, wenn diese Schäden am Bauwerk verursachen. Hier spricht man vom bislang unterschätzten Schadensbild der Biokorrosion.

Bauen im Bestand

Der Begriff „Bauen im Bestand“ stellt das Gegenteil zum Neubau dar. Beschrieben wird das große Themenspektrum der Altbaurenovierung, -sanierung und -modernisierung. Laut statistischem Bundesamt nimmt das „Bauen im Bestand“ rund 60 % der Hochbauleistungen ein (Stand 2018). Es wird in diesem Zusammenhang erwartet, dass bis zum Jahre 2020 circa 75 % aller Bauleistungen im Baubestand erbracht werden. In Anbetracht der Entwicklungen und Prognosen ist/sind die Renovierung, Sanierung und Modernisierung von Bauwerken eine zukunftsweisende Entwicklung im Baugewerbe.

Baufeuchte

Die meisten Baustoffe für den Hausbau werden mit einem entsprechend hohen Wasseranteil versehen, damit sie formbar werden. Mörtel, Putz oder Beton bringen in den Rohbau also eine hohe Feuchtigkeit ein, die nur durch die Beheizung und Belüftung der Räume schrittweise beseitigt werden kann. Um die Baufeuchte auf natürlichem Wege vollständig aus dem Mauerwerk zu entfernen, braucht es in der Regel mehrere Heizperioden.

Bauherrenhaftpflicht

Die Bauherrenhaftpflicht springt dann ein, wenn es auf einer Baustelle zu Personen- oder Sachschäden kommt. Aufgrund des Verletzungsrisikos für Beteiligte am Bau und Unbeteiligte ist diese Police essenziell.

Manche Privathaftpflichtversicherungen decken das Risiko für Bauherren bereits ab. Unterschiede können in der Deckungssumme bestehen. Bauherren wird deshalb immer empfohlen, vorhandene Policen zu prüfen und gegebenenfalls eine separate Bauherrenhaftpflichtversicherung vor Baubeginn abzuschließen.

Bauklimatologie

Teilgebiet der Klimatologie. Die Bauklimatologie untersucht die Zusammenhänge und Auswirkungen des Bauklimas auf den Menschen und die Reaktionen des Immunsystems darauf. Schwerpunkt hierbei sind die Auswirkungen raumklimatischer Bedingungen auf die Gesundheit sowie die Zusammenhänge zwischen Wetter und Krankheiten des Menschen. Im Hinblick auf die Umweltmedizin stellt die Bauklimatologie eine Grundlage dar.

Bauleistungsversicherung

Die Bauleistungsversicherung richtet sich an Bauherren. Sie versichert gegen unvorhersehbare Schäden am Bau. Hierzu zählen zum Beispiel Schäden durch Unwetter, Vandalismus, Konstruktions- oder Materialfehler. Auch der Diebstahl von fest eingebauten Materialien kann versichert werden. Aufgrund ihrer Eigenschaften ist die Police eine optimale Ergänzung zur Bauherrenhaftpflicht.

Siehe auch: Bauherrenhaftpflicht

Bautrockner

Umgangssprachlich weit verbreiteter Begriff für einen Luftentfeuchter in meist robuster Bauweise, der vorwiegend bei der Wasserschadenbeseitigung oder Sanierung eingesetzt wird. In manchen Fällen wird der Begriff Bautrockner auch für Heizgeräte verwendet, welche ebenfalls dem Zwecke der Trocknung dienen sollen. Typische Merkmale eines Bautrockners sind z. B. strapazierfähige Edelstahlgehäuse, große Transporträder und überdurchschnittliche Leistungskapazitäten.

Bauwerksabdichtung

Die Bauwerksabdichtung bezeichnet das Abdichten eines Gebäudes gegen Feuchtigkeit. Hierunter fallen sämtliche Maßnahmen, die Schäden an der Bausubstanz oder Einschränkungen in seiner Nutzung vermeiden.

Bauwerksdiagnostik

Der Begriff der Bauwerksdiagnostik wurde durch Prof. Dr. Dr. Venzmer geprägt. Die Bauwerksdiagnostik kann als Teildisziplin der Bauphysik gewertet werden, um den zeitlich aktuellen Qualitätszustand von Bauteilfunktionen und Materialparametern mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen, spezieller Messtechnik und anschließender Analyse zu kennzeichnen, zu bewerten und zu klassifizieren. Bestandteil der Bauwerksdiagnostik sind zudem Untersuchungen des Mauwerksaufbaus und dessen Zustand. Aber auch die Prüfung auf eine mögliche Feuchteverteilung, die Analyse der Ursachen einer Durchfeuchtung und das Untersuchen bauschädigender Salze stehen im Fokus.

Becherling

Becherlinge sind die Vertreter einer kleinen Gruppe von Schimmelpilzen, die an nassen Wänden, Decken oder auf mineralischen Fußböden wachsen. Sie eignen sich daher gut als Indikator für stark durchnässte Bereiche.

Bestimmungswidriger Wasseraustritt

Man spricht von einem bestimmungswidrigen Wasseraustritt, wenn Wasser, insbesondere Leitungswasser, an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle austritt. Ursachen können technische Defekte, Materialfehler, Korrosion oder menschliches Fehlverhalten sein. Infolge des bestimmungswidrigen Wasseraustritts ist in der Regel ein Wasserschaden zu beklagen.

Betriebsstundenzähler

Betriebsstundenzähler sind elektrische Messgeräte zur Aufzeichnung von sich aufsummierenden Betriebsstunden – also die Zeit, die ein elektrisch betriebenes Gerät tatsächlich „läuft“.

Betriebsstundenzähler werden zum Beispiel in gewerblich genutzten Kondensationstrocknern – kurz Bautrockner – genutzt. Auf diese Weise kann ein Dienstleister den tatsächlich verbrauchten Strom und die damit verbundenen Energiekosten seinen Auftraggebern nachweisen.

Biofilm

Der Biofilm ist eine Art Schleimschicht aus Mikroorganismen, die sich auf Bauteiloberflächen ausbreitet. Die spezielle Zusammensetzung aus Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen schützt die Mikroorganismen vor äußeren Einflüssen und stärkt ihre Resistenz gegenüber Bioziden. Ist ein Baustoff mit einem Biofilm überzogen, verändert er in der Regel seine spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel die Wasserdampfdiffusion.

Biozid

Ein Biozid kann ein Wirkstoff oder eine Zubereitung aus Wirkstoffen sein. Es dient dazu, Schadorganismen auf chemische oder biologische Weise abzuschrecken oder abzutöten. Im Alltag werden Biozide häufig eingesetzt, um die Hygiene in Gebäuden zu gewährleisten.

Wichtige Hinweise: Informationen des Umwelt Bundesamtes über Biozid-Produkte

Bitumen

Bitumen ist in erster Linie ein Abfallprodukt aus der Petrochemie. Es entsteht durch die Aufbereitung von Erdöl. Im Urzustand ist Bitumen entsprechend schwarz und dazu von meist klebriger Konsistenz. Durch den Einsatz von Hitze wird die Substanz flüssig. Als Heißbitumen wird die Masse genutzt um Dachbahnen zu verkleben. Kalter Bitumen (Kaltbitumen) wird dagegen zur Außenabdichtung des Kellers eingesetzt.

BlowerDoor

Das BlowerDoor Messprinzip ist ein Verfahren, bei dem die Luftdichtheit der Gebäudehülle festgestellt wird. Sie ist bereits seit 1998 anerkannte Regel der Technik und zudem eine Anforderung der Energiesparverordnung.

Für die Messung ist ein spezielles BlowerDoor System erforderlich. Es wird entweder in eine Außentür oder in ein Fenster der Immobilie eingesetzt. Alle verbleibenden Außentüren und Fenster müssen fest verschlossen werden. Sämtliche Innentüren bleiben dagegen geöffnet, damit ein Luftverbund im Gebäude entsteht. Das BlowerDoor System hat ein Gebläse, das zur Messung einen Unterdruck im Gebäude erzeugt. Daraufhin wird ermittelt, wie oft die Luft im Prüfobjekt pro Stunde ausgetauscht wird. Die messbaren Luftwechselraten weisen zuverlässig auf Undichtigkeiten in der Gebäudehülle hin. Noch während der BlowerDoor Messung können undichte Stellen präzise geortet und sofort beseitigt werden.

Bodenkontamination

Unter Bodenkontamination versteht man insbesondere die Verunreinigung des Mediums Boden durch meist menschliches Verhalten. Durch das Einbringen von organischen oder anorganischen Stoffen in das Erdreich können weitreichende Folgen für Menschen, Tiere, Pflanzen und das Grundwasser entstehen. Neben Unfällen, bei denen Schadstoffe freigesetzt werden, geschieht die Bodenverschmutzung häufig aufgrund von illegaler Müllentsorgung, Immissionen aus der Industrie sowie durch Düngemitteln.

Seit 1999 regelt das Bundesbodenschutzgesetzt in Deutschland den Schutz vor Bodenbelastungen.

Calciumcarbid-Verfahren

Bei dem Calciumcarbid-Verfahren handelt es sich um eine Methode der Feuchtigkeitsmessung. Es dient dazu, den Feuchtigkeitsgehalt von Estrichkonstruktionen vor Ort zu bestimmen. Dafür wird eine Probe des Materials in einen Druckbehälter gegeben, der bereits mit kleinen Stahlkugeln sowie einer Ampulle Calciumcarbid befüllt ist. Eine chemische Reaktion erzeugt einen Druckanstieg, welcher auf dem Manometer des Druckbehälters abzulesen ist.

Synonyme: CM-Messung, Calciumcarbid-Methode

Chaetomium

Chaetomium ist ein Schimmelpilz, der bevorzugt bei hohen Feuchten auf Holz wächst. Er kommt daher häufig in Altbauten vor. Bezeichnend für diese Schimmelpilzart ist ein schnelles, wollig-weißes Wachstum. Gewinnen die Pilzkolonien an Alter färben sie sich dunkelbraun bis schwarz, weshalb Chaetomium umgangssprachlich auch Schwärzepilz genannt wird.

Chloride

Chloride sind Salze der Salzsäure. Sie zählen zur Gruppe der bauschädigenden Salze und treten in Gebäuden oft im Sockel- bzw. Spritzwasserbereich auf. Chloride sind weitestgehend wasserlöslich, hygroskopisch und bilden Hydrate. Sie sind zudem sehr aggressiv und fördern dadurch die elektrochemische Korrosion. Letzteres macht Chloride zu einer wichtigen Kenngröße im Rahmen der (Stahl-) Betoninstandsetzung.

Cladosporium

Cladosporium ist ein Schimmelpilz, der sowohl in der Außen- als auch der Innenluft gefunden wird. Mit ca. 60 – 70 % hält der Pilz den höchsten Anteil der sogenannten Luftsporenflora. Cladosporium hält sich gerne in absterbenden Pflanzen, aber auch in feuchten Wohnungen auf. Insbesondere Fensterrahmen, Fugenmasse, Textilien und Lebensmittel zählen zu seinen Lebensräumen. Die olivbraun bis schwarzgrünen Pilzkolonien bilden außergewöhnlich viele Konidien, die leicht mit dem Wind verbreitet werden. Hohe Temperaturen, Licht und Trockenheit begünstigen das Freisetzen der Konidien. Es ist zu erwähnen, dass Cladosporium Mykotoxine (Schimmelpilzgifte; Stoffwechselprodukte) bildet, die gesundheitsschädlich sein können.

Dampfdiffusion

Dampfdiffusion bezeichnet die Wanderung feuchter Luft durch ein Bauteil (z. B. Wand, Decke, Dach). Da der Dampf immer von warm zu kalt wandert, erfolgt der Prozess im Haus von innen nach außen. Diffusionsoffene Baustoffe unterstützen einen guten Feuchtigkeitsausgleich. Je offener ein Baustoff ist, desto schneller dringt Dampf hindurch.

Beispiel dampfbremsender Stoff: Glas
Beispiel dampfoffener Stoff: Ziegel

Dampfdiffusionswiderstand

Der Dampfdiffusionswiderstand wird als Vergleichszahl herangezogen. Er gibt an wie hoch der Widerstand gegen die Diffusion von Wasserdampf in der Bausubstanz im Vergleich zu einer ebenso dicken Luftschicht ist. Maßeinheit: µ.

Dampfsperre

Die Dampfsperre ist eine Schicht in Zimmerdecken oder Außenwänden, die Wasser und Wasserdampf nicht durchlässt. Ihre Funktion besteht im Schutz des Dämmmaterials vor Durchfeuchtung. Eine Dampfsperre wird in der Regel als Kunstofffolie oder Aluminiumkaschierung ausgelegt.

Dampfstrahlverfahren

Das Dampfstrahlverfahren ist ein Hochdruckstrahlverfahren. Bei diesem Verfahren wird ausschließlich mit Dampf gereinigt. Die Temperaturen liegen dabei bei 80 °C bis weit über 120 °C. Die Vorteile dieser Technik liegen mitunter im weitgehenden Verzicht auf Chemikalien sowie geringen Waschwasseranfall. Ein bekanntes Anwendungsgebiet ist zum Beispiel das Entfernen von Graffitis. Neben der Reinigung von Umwelteinflüssen eignet sich das Dampfstrahlverfahren auch zur regulären Fassadenreinigung, die zudem dem Werterhalt der Immobilie dient.

Darrmessung

Die Darrmessung gilt als eine der präzisesten Methoden zur Feuchtigkeitsmessung. Sie basiert auf dem Prinzip der thermogravimetrischen Analyse, bei der die Masseveränderung einer Materialprobe unter massiver Erhitzung festgestellt wird. Richtig angewandt eignet sich die Darrmessung für die verschiedensten Baustoffe wie Estrich, Zement, Holz oder sogar Dämmstoffe.

Aufgrund der Notwendigkeit einer Materialprobe sind, wenn auch minimale, Beschädigungen am Bauteil erforderlich. Zudem erstrecken sich umfangreiche Messungen über viele Stunden, weshalb eine sofortige Feuchteermittlung vor Ort nicht immer möglich ist.

Datenlogger

Ein Datenlogger ist ein elektronisches Gerät, das z. B. Umgebungsdaten (Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit) in einem Gebäude aufzeichnet. Grundsätzliche Ausstattungsmerkmale sind entsprechend ein Mikroprozessor, ein Speichermedium, mindestens ein Sensor und mindestens eine Schnittstelle zum Auslesen der Daten. Datenlogger werden zum Beispiel eingesetzt um das Lüftungsverhalten in einer Wohnung oder den Trocknungsprozess nach einem Wasserschaden zu dokumentieren.

DDT

Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) wurde seit den 1940er Jahren zum weltweit meistverwendeten Insektizid. Es galt als wirksam gegen Insekten und nur gering toxisch für Säugetiere. Nachdem sich der Verdacht erhärtete, DDT könnte Krebs auslösen, ist das Insektizid seit den 1970er Jahren weitestgehend in westlichen Industrienationen verboten.

Siehe auch: Dreckiges Dutzend

Deckungssumme

Unter dem Begriff Deckungssumme versteht man im Versicherungswesen die Versicherungssumme bei Schadenversicherungen (z. B. Haftpflichtversicherung). Im Versicherungsfall übernimmt die Versicherung die Kosten bis zur Höhe dieser Summe. In diesem Zusammenhang ist die Unterversicherung erwähnenswert: Unterversichert ist man, wenn die Schadenshöhe die Deckungssumme übersteigt.

Desinfektion

Unter dem Begriff Desinfektion versteht man das Abtöten oder Inaktivieren von Keimen sowie Bakterien. Während der Begriff insbesondere mit Hygienemaßnahmen in der Medizin und dem Haushalt assoziiert wird, spielt sie auch in der Schimmelbekämpfung in Gebäuden eine tragende Rolle. Damit Schimmelpilze nachhaltig beseitigt werden, ist nämlich nicht das bloße Abtragen des Befalls, sondern die sorgfältige Desinfektion betroffener Bauteile, Einrichtungsgegenstände, etc. vorzunehmen.

Desorption

Desorption beschreibt den Übergang von Molekülen aus der Oberfläche eines Festkörpers in den gasförmigen Zustand und stellt damit den Umkehrvorgang zur Adsoprtion dar.

Destruenten

Der Begriff Destruenten ist eine Ableitung aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie „Zersetzer/Entsorger“. Als Destruenten werden Mikroorganismen beschrieben, die organische Stoffe zu Mineralstoffen zersetzen. Durch diese Eigenschaft werden sie häufig auch „Mineralisierer“ genannt.

Detachur

Die Detachur ist die chemische Fleckenbeseitigung aus Geweben.

Dewatering

Das Dewatering bezeichnet ein Verfahren, das zur Wasserverdrängung bei der Sanierung elektronischer Geräte und Bauteile nach einem Wasserschaden zum Einsatz kommt. Durch Tauchbäder oder Sprühverfahren werden Bauteile mit einem feinen Schutzfilm überzogen. Dieser verdrängt entsprechend das Wasser und dient darüber hinaus auch als Korrosionsschutz.

Digit

Der englische Begriff Digit [ˈdɪdʒət] bedeutet Ziffer, Ziffernschritt oder Stelle. Er wird überwiegend in der Digitaltechnik verwendet und ist bei der Leckortung besonders im Umgang mit Messtechnik bekannt. Aufgrund fehlender Vereinheitlichung kommt es bei der Interpretation von Messergebnissen öfter zu Missverständnissen. So sind Digits immer als relativer Wert und nicht als z. B. Prozentangabe zu verstehen.

Beispiel:
– Die Skala reicht von 0 bis 120 Digits (Digit als Einheit).
– Das Messgerät zeigt den Messumfang mit 5 Digit von 000,00 bis 999,99 (Digit als Stellen).

Dilatation

Dilatation bezeichnet die Volumenvergrößerung von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen unter Wärmeeinwirkung. Der Begriff wird aber ebenfalls für die Volumenvergrößerung von porösen oder feinverteilten Feststoffen verwendet, wenn eine Flüssigkeitsaufnahme (z. B. von Wasser) stattfindet. Dieser Vorgang ist dann auch als (Auf-)Quellen bekannt und wird anstatt in der Volumenänderung in der Längenänderung gemessen. Der Umkehreffekt wird als Kontraktion bezeichnet.

Dioxine

Der Begriff Dioxine ist eine Sammelbezeichnung für eine bestimmte Gruppe von chlorierten organischen Verbindungen. Ihre Grundstruktur besteht aus zwei Benzolringen, die über zwei Sauerstoffatome miteinander verbunden sind. Wegen ihrer chemischen Struktur sind Dioxine sehr langlebige Schadstoffe. Über Pflanzen können sie auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen und müssen daher im Rahmen der Schadstoffsanierung fachgerecht entsorgt werden. Dioxine entstehen als Abfallprodukt z. B. bei Verbrennungsprozessen und sind sehr giftige Verbindung von besonders Chlor und Kohlenwasserstoff. Sie können schwere Gesundheits- und Entwicklungsschäden verursachen.

Drainage

Eine Drainage dient dem Ableiten von Wasser, um eine Durchfeuchtung der Kellerwände zu verhindern. Sie kann als Graben um das Gebäude gezogen oder als Rohr unter dem Objekt verlegt werden.

Dreckiges Dutzend

Als „Dreckiges Dutzend“ werden zwölf bestimmte Giftstoffe bezeichnet, die durch die POP-Konvention, das Stockholmer Übereinkommen vom 22. Mai 2001, weltweit verboten wurden. Das „Dreckige Dutzend“ beschreibt organische Chlorverbindungen, die im starken Verdacht stehen krebserregend, Mutationen auslösend und Fehlbildungen bewirkend zu sein. Sie sind besonders gefährlich, da sie sich im Gewebe anreichern, persistent und schwer toxisch sind.

  1. Aldrin
  2. Chlordan
  3. Dieldrin
  4. Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT)
  5. Endrin
  6. Heptachlor
  7. Hexachlorbenzol (HCB)
  8. Mirex
  9. Polychlorierte Biphenyle (PCB)
  10. Polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD, „Dioxine“)
  11. Polychlorierte Dibenzofurane (PCDF, „Furane“)
  12. Toxaphen („Camphechlor“)

Durchfeuchtungsgrad

Der Durchfeuchtungsgrad beschreibt im Bauwesen das Verhältnis des Feuchtigkeitsgehalts zur maximalen Wasseraufnahme eines Baustoffes. Er dient der Beurteilung feuchter Baustoffe nach z. B. einem Wasserschaden.

Durchlässigkeit

Die Durchlässigkeit bezeichnet die Eigenschaft vieler Böden, den Durchfluss von Gasen und Flüssigkeiten zu erlauben. Je poröser ein Boden ist, desto durchlässiger ist er auch.

Effloreszenz

Salzausblühungen an Gebäuden zählen zur Kategorie der Bauschäden. Bei ihnen handelt es sich in der Regel um weißes Pulver oder Kristalle, die aus löslichen Salzen oder Sulfaten (z. B. Natriumchlorid, Natriumsulfat) bestehen.

Synonyme: Salzausblühung, Ausblühung

Elementarschaden

Bei Elementarschäden handelt es sich allgemein um Schäden, welche die Natur verursacht. Hierzu zählen Hagel, Sturm oder Überschwemmungen, aber auch Erdbeben, Lawinen und sogar Vulkanausbrüche. Im Versicherungswesen lassen sich Elementarschäden weitestgehend abdecken. Abhängig von der Schadensart gibt es unter Umständen geografische Risikogruppen. Sie haben mitunter Einfluss auf die Höhe des Versicherungsbeitrags.

Siehe auch: Elementarschadenversicherung

Elementarschadenversicherung

Die Elementarschadenversicherung deckt Schäden durch Naturgewalten ab. Zu diesen elementaren Gewalten zählen Blitzschlag, Erdbeben, Erdrutsche, Erdsenkungen, Lawinen, Schneedruck, Starkregen, Überschwemmungen und Vulkanausbruch. Sie tritt bei Zerstörung oder Beschädigung versicherter Sachen durch Einwirkung besagter Elementargefahren in Kraft.

Eine Elementarschadenversicherung ist in der Regel keine eigenständige Versicherung. Sie wird gegen Mehrbeitrag im Rahmen der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung angeboten. Besonderheit: Je nach Risikozone für bestimmte elementare Gewalten steigt der Versicherungsbeitrag. Außerdem setzen viele Versicherer vor Abschluss einer Elementarschadenversicherung voraus, dass das zu versichernde Gebäude mindestens 10 Jahre lang keinen der zu versichernden Schadenfälle erlitt.

Hinweis: Schäden an einer Immobilie, die durch Sturm und Hagel entstehen, sind bereits in einer Gebäudeversicherung abgedeckt.

Endoskop

Das Endoskop wird für die optische Leckageortung (Endoskopie) eingesetzt. Es besteht aus einem Griff mit aufgesetztem Bildschirm, einer flexiblen oder starren Sonde und einem Objektiv am Ende der Sonde. Das Bild des Kameraobjektivs wird auf den Bildschirm übertragen und ermöglicht so den Einblick in sonst im verborgenen liegende Bereiche. Abhängig von den technischen Eigenschaften lässt sich das Bildmaterial auch aufzeichnen (Videoskop), die Sonde mechanisch fernsteuern und das Sichtfeld des Kameraobjektivs ausleuchten.

Siehe auch: Endoskopie, Rohrkamera

Endoskopie

Die Endoskopie zählt zu den optischen Lecksuchverfahren. Verwendet werden die namensgebenden Endoskope. Ihre Sonde wird in z. B. Hohlräume oder Rohre eingeführt, um Schäden in den schlecht zugänglichen Bereichen zu finden.

Siehe auch: Endoskop

Energieausweis

Der Energieausweis ist ein Dokument, das den energetischen Istzustand eines Gebäudes festhält. Er wird bei der Errichtung, Änderung oder Erweiterung des Gebäudes ausgestellt und unterliegt den Voraussetzungen der Energieeinsparverordnung. Eigentümer sind jedoch nicht dazu verpflichtet, Vorschläge zur Verbesserung der energetischen Eigenschaften umzusetzen. Es sollte dennoch dringend im Interesse jedes Eigentümers liegen, durch Wärmedämmung und moderne Heiztechnik die Bewertung des Energieausweises zu verbessern und dadurch unter anderem die Heizkosten zu senken. Siehe auch: Energieeinsparverordnung

Energieeinsparverordnung

Bei der Energieeinsparverordnung, kurz EnEV, handelt es sich um eine Regelung für Bauherren. Sie beschreibt die einzuhaltenden bautechnischen Standardanforderungen, die den effizienten Betriebsenergieverbrauch eines Gebäudes oder Bauprojektes voraussetzen. Die Gültigkeit der Energieeinsparverordnung umfasst Wohngebäude, Bürogebäude und bestimmte Betriebsgebäude. Ihre erste Fassung trat am 01. Februar 2002 in Kraft und wirkt aktuell mit der Fassung vom 01. Oktober 2009. Siehe auch: Energieausweis

Estrich

Der Estrich ist ein elementarer Bestandteil des Fußbodenaufbaus. Seine Hauptaufgabe besteht darin einen ebenen Untergrund für den Bodenbelag zu schaffen. Gemeinsam mit der unter dem Estrich liegenden Dämmschicht trägt er zur Erfüllung der Wärme- und Schalldämmung im Gebäude bei. In der Praxis wird zudem zwischen verschiedenen Estricharten unterschieden. Dazu zählen Anhydritestrich, Gussasphaltestrich und Zementestrich. Weitere Unterschiede gibt es bei der Art des Einbaus. Der Estrich auf Trennschicht, der schwimmende Estrich und der Heizestrich werden anhand der späteren Nutzung der Räume ausgewählt.

Fallrohr

Ein Fallrohr ist ein senkrecht verbautes Rohr zur Dachentwässerung oder Hausschmutzwasserableitung. Es kann sowohl innerhalb als auch außerhalb eines Gebäudes verbaut sein.

Feuchtwandsystem

Das Feuchtwandsystem ist ein junges Verfahren, das zur Instandsetzung von feuchte- oder salzgeschädigten Bauwerken angeboten wird. Man muss jedoch im Vorfeld beachten, dass die Ursache der Durchfeuchtung oder Versalzung hierbei nicht beseitigt wird.

Beim Feuchtwandsystem wird eine Kunststofffolie mit Noppen und Abstandhaltern, die eine Hinterlüftung sicherstellt, auf das belastete Mauerwerk aufgebracht. Auf der Folie befindet sich zudem ein Putzträger, damit die Konstruktion auch verputzt werden kann.

Sowohl das Feuchtwandsystem als auch ähnliche Systeme, die es bereits seit Jahrzehnten gibt, werden in Fachkreisen kritisiert. Werden von den Anbietern nämlich meist monetäre Argumente für das System aufgeführt, stellen Experten die Wirksamkeit an sich infrage. Sicher ist, dass Probleme mit Durchfeuchtung oder einer Salzbelastung nur abgestellt werden können, wenn die Ursachen erkannt und fachgerecht behoben werden. Andernfalls erfolgt höchstens eine Verlagerung des Problems auf einen späteren Zeitpunkt oder anderen Ort.

Feuerrohbauversicherung

Die Feuerrohbauversicherung versichert das Risiko, dass der Rohbau durch einen Brand zerstört wird. Sie zählt durch die Schwere des versicherten Risikos zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Hausbaus. Neben dem Rohbau sind auch Baustoffe sowie etwaige Folgeschäden durch eine Rauchentwicklung versichert.

Wie auch die Bauleistungsversicherung zählt die Feuerrohbauversicherung als gute Ergänzung zur Bauherrenhaftpflicht.

Siehe auch: Bauherrenhaftpflicht, Bauleistungsversicherung

Fließestrich

Der Fließestrich ist ein vorgemischter Trockenmörtel auf Anhydritbasis. Er wird mit bestimmten Zusätzen vermengt, sodass er unter Zugabe von Wasser eine flüssige Konsistenz erreicht. Beim Fließestrich entfällt das übliche Verteilen, Abziehen und Verdichten. Auch das Glätten ist nicht erforderlich. Dafür muss die Dämmschicht vor dem Legen des Estrichs mit wasserdichter Folie versiegelt werden. Andernfalls wird das Dämmmaterial durchfeuchtet oder unterspült.

Fogging

Das Fogging bezeichnet allgemein ein Verfahren zur Geruchsbeseitigung, Schimmelpilzsanierung und Desinfektion. Die Technik setzt auf einen feinen Nebel, welcher sich aus Wasserstoffperoxid und bestimmten weiteren Stoffen zusammensetzt. In geschlossenen Räumen beseitigt die Mischung über längere Zeiträume Sporen und Keime. Aufgrund der Oxidation müssen allerdings vorher alle Gegenstände aus einem Raum entfernt werden, die oxidieren können.

Formiergasverfahren

Das Formiergasverfahren ist eine Methode der Leckageortung, die maßgeblich bei Undichtigkeiten an Flachdachkonstruktionen eingesetzt wird. Mittels einer Nebelmaschine und einem Seitenkanalverdichter wird Rauch in die Dämmschicht unterhalb der Dachhaut eingeblasen. Dieser breitet sich dort aus und tritt dann gut sichtbar an undichten Stellen wieder aus. In Innenräumen setzt man das Rauchgasverfahren auch ein, um den Oberbelag und die Fugen von Fußböden auf Dichtheit zu überprüfen (schwimmender Estrich vorausgesetzt).

Fremdwasser

Als Fremdwasser werden alle Wassermengen bezeichnet, die zwar ins Abwassernetz eindringen, dort aber eigentlich gar nicht zufließen dürften. Meist stammt dieses Wasser aus Drainagen, Leckagen im Kanalsystem, Brunnen, Bach- und Grundwassereintritten oder Reservoir Überläufen.

Das Problem von Fremdwasser bei Einleitung ins Schmutzwassersystem ist die Belastung der Kanalisation und auch der zusätzliche Aufwand in der Abwasserreinigungsanlage. Es vermischt sich dort mit dem Schmutzwasser, erhöht die Gesamtabwassermenge und belastet die Trinkwasserqualität. Fremdwasser muss daher in Pumpwerken aufwändig weitergefördert werden.

Im Endeffekt erhöht Fremdwasser also die Abwassermenge im Kanalisationsnetz, reduziert die Reinigungswirkung in der Abwasserreinigungsanlage und verursacht unnötige Mehrkosten in der Siedlungsentwässerung.

Frostschaden

Frostschäden werden in Gebäuden dadurch hervorgerufen, dass Beton, Mörtel und Putz bei Frost keine ausreichende Abbindewärme entwickeln können. Durch das unvollständige Abbinden kommt es zu Rissen und Fugenundichtigkeiten, in die Wasser eindringt. Bei Frost führt dies zu Absprengungen, die das Bauteil beschädigen. Entsprechende Gewerke müssen deshalb auch im Winter über 0 °C ausgeführt werden.

Frostschäden kommen aber auch bei Fliesenbelägen vor, die mangelhaft abgedichtet wurden und/oder über keine Drainage verfügen. Dringt nun Regenwasser von außen ein, sprengt der Frost die Fliesen und den Beton. Bei Holz werden Frostschäden als Frostrisse bezeichnet.

auch: Frostschäden

Frühfestigkeit

Die Frühfestigkeit bezeichnet die Festigkeit von Beton im Alter von wenigen Stunden oder Tagen. Sie kann durch Wärmebehandlung oder die Zusammensetzung des Betons beeinflusst werden. Eine höhere Frühfestigkeit wird zum Beispiel dann benötigt, wenn eine verbesserte Gefrierbeständigkeit des Betons gefordert ist oder das Bauwerk schneller genutzt werden soll.

auch: Frühhochfestigkeit

Fugenkreuzsystem

Das Fugenkreuzsystem ist eine spezielle Trocknungstechnik, die bei verfliesten Oberflächen eingesetzt wird. Ein Fugenkreuzsystem besteht in der Regel aus einem strömungsoptimierten Verteiler, welcher an den Seitenkanalverdichter angeschlossen wird, flexiblen Luftschläuchen und feinen Fugendüsen. Maßgeblicher Anwendungsbereich ist die Dämmschichttrocknung.

Konkret werden nach einem Wasserschaden Löcher in die Fugenkreuze gebohrt, welche bis in die Estrich-Dämmschicht reichen. Anschließend werden die Fugendüsen in die Bohrlöcher eingesetzt und mit den Luftschläuchen verbunden, welche sich am Verteiler aufeinandertreffen. Das Luft-Wasser-Gemisch kann dann entweder über den Seitenkanalverdichter abgesaugt oder Trockenluft in die Dämmschicht eingeblasen werden.

Das Fugenkreuzsystem unterstützt somit eine effiziente Dämmschichttrocknung, ohne dass geflieste Bodenbeläge beschädigt oder demontiert werden müssen.

Fungizid

Fungizide sind chemische oder biologische Chemikalien, die Pilze und/oder Sporen eliminieren (fungizid = pilztötend). Pilze befallen Bauteile im Gebäude, zum Beispiel Holz oder feuchtes Mauerwerk, und schädigen die Stabilität sowie Tragfähigkeit. Spricht man in diesem Zusammenhang von einer „fungiziden“ Eigenschaft eines Baumaterials, so sind den Materialien, bspw. textiler Auslegeware, Fungizide beigemischt worden, die einen Pilzbefall verhindern sollen.

auch: Fungizide, fungizid

Gebäudeklima

Das Gebäudeklima definiert die klimatischen Verhältnisse innerhalb eines Gebäudes in Abhängigkeit von und in Wechselwirkung mit dem umgebenden Klima. Äußere Einflüsse sind u. a. Lufttemperatur, Strahlung, Wind, Feuchte und Niederschlag. Von innen wirken vor allem Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Auswirkungen auf das Gebäude(innere) können durch bauphysikalische Maßnahmen wie zum Beispiel Wärmedämmungen, Lüftungsanlagen oder Regenschutzvorrichtungen beeinflusst werden.

Gebäudetrocknung

Ist in ein Gebäude Feuchtigkeit eingedrungen, sollte schnellstmöglich eine Gebäudetrocknung erfolgen. Nur so können nachhaltige Schäden am Mauerwerk vermieden werden. Durch eine moderne Trocknungstechnik z.B. mit Kondensationstrocknern kann die Trockenzeit erheblich verkürzt werden.

Gebäudeversicherung

Die Gebäudeversicherung deckt alle Schäden an einer Immobilie ab, die durch ein Feuer, austretendes Leitungswasser, Hagel oder Sturm entstehen. Sie zählt als Muss für jeden Hausbesitzer, da ein Totalschaden der Immobilie unabsehbare finanzielle und existenzielle Folgen bedeuten kann. Die Kosten für eine Gebäudeversicherung richten sich dabei unter anderem nach dem Wert der Immobilie sowie der Lage in einem möglichen Risikogebiet.

Hinweis: Schäden durch zum Beispiel Erdbeben oder Überschwemmung müssen zusätzlich in einer Elementarschadenversicherung abgesichert werden.

Gefriertrocknung

Bei der Gefriertrocknung handelt es sich um ein schonendes Trocknungsverfahren, das auf den physikalischen Prozessen der Sublimation beruht. Dabei wird das zu beseitigende Wasser im Material direkt vom gefrorenen in den gasförmigen Zustand gebracht. Nach der zweistufigen Gefriertrocknung liegt der Wassergehalt dann nur noch zwischen 1 – 4 %.

Aufgrund ihrer Eigenschaften wird die Gefriertrocknung insbesondere bei Wasserschäden an Papier, zum Beispiel Akten oder Bücher, eingesetzt. Hier bleibt bei korrekter Anwendung sogar die Struktur des Papiers erhalten.

Gemeiner Wert

Der gemeine Wert schützt Versicherungen in bestimmten Fällen vor einer unangemessen hohen Zahlung eines schon vor Schadeneintritt funktionsunfähigen Versicherungsgegenstandes. Bei einem Schaden zahlt die Versicherung also nicht den Neuwert, sondern den tatsächlichen Marktpreis des Versicherungsgegenstandes im momentanen Zustand.

Die Methode wird in der Praxis häufig im Zusammenhang mit Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen genutzt. Waren das Objekt oder der Hausrat nämlich bereits vor dem Schaden unbrauchbar, muss keine Neuwertentschädigung für eine überwiegend wertlose Sache geleistet werden.

Geruchsneutralisation

Die Geruchsneutralisation beschreibt ein Verfahren, bei dem mithilfe technischer Gerätschaften Gerüche dauerhaft beseitigt werden. Typische Anwendungsgebiete sind Brand- und Wasserschäden, da die in diesen Szenarien entstehenden Gerüche als sehr hartnäckig und äußerst unangenehm bekannt sind. Deshalb spricht man bei der Geruchsneutralisation auch konkret von einer Zerstörung der Geruchsmoleküle.

Siehe auch: Ozongenerator, Plasmafeldionisator

Gleichgewichtsfeuchte

Als Gleichgewichtsfeuchte ist der Wassergehalt gemeint, der sich in einem Baustoff nach längerer Lagerung in einem Raum mit konstanter relativer Feuchte und konstanter Temperatur ergibt.

Synonyme: Ausgleichsfeuchte, Bilanzfeuchte, praktischer Feuchtegehalt

Grundwasserschaden

Ein Grundwasserschaden liegt z. B. dann vor, wenn Starkregen das Grundstück überschwemmt und dabei Grundwasser in das Haus gedrückt wird. Der Versicherungsschutz besteht allerdings nur, sollte das Grundwasser auch an die Oberfläche gelangen. Das macht die Beweisführung im Versicherungsfall oft problematisch.

Gussasphaltestrich

Der Gussasphaltestrich setzt sich aus Bitumen, Füllmaterial, Splitt und Sand zusammen. Eine Besonderheit liegt in der hohen Temperatur, bei der er eingebracht wird. Sie beträgt zwischen 220 °C und 250 °C. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft ist die geringe Einbaudicke. Gussasphaltestrich kann, sobald er vollständig erkaltet, unmittelbar mit dem Oberboden belegt werden.

Haftungsfrage

Geht es um die Bezahlung im Schadensfall, entscheidet die Haftungsfrage. Sie spielt daher insbesondere innerhalb der privaten Haftpflichtversicherung eine tragende Rolle. Bei ausreichendem Versicherungsschutz bleibt die Haftungsfrage meist außen vor – was daher allerdings zählt ist, dass die im Versicherungsvertrag vereinbarte Deckungssumme auch zur Begleichung aller Rechnungen ausreicht.

Hausratversicherung

Die Hausratversicherung versichert alle beweglichen Gegenstände in einem Haus oder in einer Wohnung. Der Versicherungsschutz umfasst dabei Brandschäden, Wasserschäden und Unwetterschäden.

Entgegen der verbreiteten Annahme ersetzt die Hausratversicherung nicht den Neuwert einer Sache. Vielmehr wird eine Versicherungssumme für den gesamten Hausrat vertraglich festgelegt. Im Schadenfall übernimmt die Versicherung dann Schäden bis zu einer bestimmten Deckungssumme. Steigt der Wert des Hausrats also an, sollte auch die Hausratversicherung angepasst werden.

Hausschwamm

Der Hausschwamm (Serpula) definiert eine Pilzgattung. Seine Hauptmerkmale sind fleischige bis wachsartige Fruchtkörper mit meist höckerig-faltiger Oberfläche. Die Pilze befallen Holz und erzeugen eine intensive Braunfäule in ihm. Sie sind gefürchtete Schädlinge, welche auch vor Textilien, Papier oder Spanplatten keinen Halt machen. Weltweit zählen 15 Gattungen zum Hausschwamm.

siehe auch: Wilder Hausschwamm, Echter Hausschwamm

Hebeanlage

Eine Hebeanlage ist eine automatische Vorrichtung. Sie pumpt Abwasser, das unter der sogenannten Rückstauebene anfällt, auf ein höherliegendes Niveau ab. Das wird erforderlich, wenn Abwasser nicht über ein Gefälle abgeleitet werden kann. Hebeanlagen werden somit am tiefsten Punkt im Keller oder eigens dafür ausgehobenen Schächten installiert.

Hebeanlagen werden grundsätzlich in zwei Arten unterschieden: Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Schmutzwasser und Hebeanlagen für fäkalienfreies Wasser.

HEPA

Die Abkürzung HEPA steht für „High Efficiency Particulate Air Filter”. Sie beschreibt Luftfilter, die bis zu 99,99 % aller luftgetragenen Feinstäube, Bakterien, Viren und sonstigen Verunreinigungen aus der Luft entfernen. Entsprechende Luftreiniger mit HEPA-Filtern sind daher vor allem in der Medizin und Gastronomie verbreitet.

Aber auch bei Wasserschadensanierung werden HEPA-Filter eingesetzt. Beispielsweise um eine Bakterienbelastung, die von stehendem Wasser unter der Dämmschicht ausgeht, zu unterbinden oder Schimmelsporen restlos aufzufangen.

Bei der Dämmschichttrocknung im Unterdrucktrocknungverfahren setzen viele Unternehmen HEPA-Filter bereits standardmäßig ein. Wichtig ist dabei nur, dass die Filter nach dem Gebrauch entsorgt werden. Sie eignen sich lediglich für den einmaligen Einsatz.

Hydrophilie

Lässt sich ein Baustoff oder eine Baustoffoberfläche leicht mit Wasser benetzen, so wird sie als hydrophil (lat. „wasserfreundlich“) bezeichnet. In der Praxis sind hydrophile Oberflächen, darunter die meisten Metalle, dann von einem kaum sichtbaren Wasserfilm bedeckt. Hydrophile Baustoffe sind damit meist gleichzeitig lipophob, also schlecht in Ölen und Fetten lösbar.

Siehe auch Lipophilie

Hydrophobie

Der Begriff Hydrophob wird aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet sinngemäß „wassermeidend/wasserabstoßend“. Lässt sich ein Baustoff demnach nicht oder nur sehr schwer benetzen, so gilt er als hydrophob. Ein veranschaulichendes Beispiel aus der Natur ist das Lotusblatt, an dem Wasser bei Kontakt einfach „abperlt“.

Hygrometer

Das Hygrometer ist ein Messgerät zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit. Je nach Ausführung lassen sich unterschiedliche Feuchtewerte messen. Neben der relativen Luftfeuchte können das die maximale oder die absolute Feuchtigkeit der Luft sein. Verschieden sind daher auch die möglichen Sensoren des Hygrometers.

Siehe auch: Luftfeuchtigkeit

Hygroskopie

Die Hygroskopie beschreibt die Eigenschaft eines Stoffes (z. B. Beton, Estrich oder Putz), Feuchtigkeit aus der Umgebung zu binden. Dabei handelt es sich meist um den Wasserdampf aus der Luft.
Im Bauwesen sind hygroskopische Baumaterialien wichtig für ein gutes Raumklima. Sie nehmen die Feuchtigkeit nämlich nicht nur auf, sondern geben sie bei Bedarf auch wieder ab.

Hygroskopisch sind pflanzliche, tierische oder poröse mineralische Stoffe, wie zum Beispiel Holz, Wolle oder Ziegel.
Nicht hygroskopisch sind dagegen Kunststoffe oder Metalle.

Synonym: Hygroskopizität
Adjektiv: hygroskopisch

Hygrostat

Ein Hygrostat ist eine Vorrichtung zur Regelung der relativen Luftfeuchtigkeit in Gebäuden. Sein Herzstück, das Feuchtigkeitsmesselement des Sensors, besteht aus Kunststoffgewebebändern. Sie besitzen hygroskopische Eigenschaften, das bedeutet, durch die Aufnahme von Wasser verändert sich ihre feine Struktur. Die daraus resultierende Längenänderung der Fasern ist dann die Grundlage zur Messung der relativen Luftfeuchtigkeit.

Hygrostate werden zum Beispiel in Kondensationstrocknern oder Klimageräten verbaut, um eine bestimmte Luftfeuchtigkeit im Raum zu erzielen und – viel wichtiger – zu halten.

Hypochlorit

Hypochlorite werden zum Bleichen und Desinfizieren verwendet. In der Bauwerkssanierung setzt man Hypochlorit gegen Pilze und Algen ein, womit man technisch gesehen das Salz der hypochlorigen Säure herstellt. Es entsteht, wenn Chlor in Laugen eingeleitet wird.

Immissionen

Unter Immissionen versteht man allgemein auf Menschen, Tiere, Pflanzen oder Gegenstände einwirkende Umwelteinflüsse wie Geräusche, Licht, Temperaturen oder Luftverunreinigungen.

Imprägnierung

Bei der Imprägnierung wird einem Stoff eine wasserabweisende Eigenschaft verliehen, so zum Beispiel als Anstrich zum Holzschutz.

inert

Das Adjektiv inert (lat. Iners = untätig, träge) bezeichnet in der Chemie Stoffe, die nicht mit anderen Stoffen reagieren. So werden spezielle inerte Gase als Schutzmedium für luftempfindliche Reaktionen eingesetzt.

Infrarottrocknung

Mithilfe der Infrarottrocknung können massive Bauteile nach zum Beispiel einem Wasserschaden getrocknet werden. Die Infrarotstrahlung ist im Gegensatz zu Mikrowellen ungefährlich und bringt ähnliche Vorteile: eine kurze Trocknungszeit und eine hohe Effizienz.

Zum Aufheizen der Wandfläche werden Infrarotplatten eingesetzt. Sie bewirken durch die Infrarotstrahlung ein Partikeldruckgefälle, wodurch das Wasser im Baustoff zur Oberfläche geführt und dort an die Raumluft abgegeben wird. Dieses kann dann mittels Luftentfeuchtern final extrahiert werden, was die Raumtrocknung dann auch abschließt.

Innenabdichtung

Die Innenabdichtung ist ein Verfahren, bei dem feuchte Kellerwände von innen gegen vertikale Feuchtigkeit abgedichtet werden. Sie wird insbesondere dann eingesetzt, wenn eine Außenabdichtung aus baulichen Gründen nicht umsetzbar oder aber zu kostenintensiv ist.

Um Feuchtigkeitsschäden auszuschließen und die Wärmedämmung zu verbessern wird eine technische Trocknung als flankierende Maßnahme empfohlen. Positiver Nebeneffekt: Die Raumtrocknung macht die abgedichteten Räume schneller nutzbar.

Insektizide

Insektizide sind chemische Substanzen, die Insekten und deren Entwicklungsstadien abtöten, vertreiben oder hemmen. Sie müssen mit Bedacht eingesetzt werden, da sie Allergien auslösen und die Gesundheit schädigen können. Vor allem in Gebäuden sollte daher ausschließlich qualifiziertes Personal mit der Schädlingsbekämpfung beauftragt werden.

Ionisierung

Die Ionisierung wird zur Reinigung der Raumluft eingesetzt. Mir ihr lassen sich Bakterien, Viren und Pilzen erfolgreich abtöten. Das Verfahren wirkt aber auch bei der Geruchsbeseitigung.

Bei den erzeugten Ionen handelt es sich um elektrisch geladene Atome und Moleküle. Sie haben durch Energieeinwirkung ein Elektron verloren bzw. ein Elektron dazu gewonnen. Es herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Protonen und Elektronen, weil die Teilchen elektrisch nicht mehr neutral sind. Da sich entgegengesetzte Pole bzw. Ladungen gegenseitig anziehen, versuchen die Ionen sich zu vervollständigen.

Auch Schadstoffe wie Hausstaub, Pollen oder Schimmelsporen sind elektrisch nicht neutral, sodass sich Ionen und Schadstoffe gegenseitig anziehen und aneinanderhaften. Dieses Anlagern erhöht das Gewicht der Teilchen. Während der Ionisierung ziehen sich dann zudem immer mehr geladene Schwebeteilchen an, worauf sie sich untereinander zu immer größeren Teilchen verbinden. Am Ende werden die sogenannten Teilchen-Cluster so schwer, dass die Luft sie nicht mehr tragen kann und sie zu Boden sinken.

Die nunmehr gebündelten Schadstoffe können so am Ende der Behandlung einfach abgesaugt werden. In manchen Geräten werden sie durch die erzeugte Luftumwälzung auch aufgefangen.

ISO-Norm

ISO-Normen sind internationale Normen, welche wir in fast allen Bereichen wiederfinden. Die einheitliche Kurzbezeichnung ISO stammt vom griechischen Wort isos ab, das „gleich“ bedeutet. Verantwortlich für die Festlegung der ISO-Normen ist die im Jahr 1947 gegründete Internationale Organisation für Normung mit Sitz in Genf (Schweiz).

isotherm

Das Adjektiv isotherm bezeichnet Zustandsänderungen eines homogenen Stoffes bei konstanter Temperatur und Zu-/Abnahme des Volumens. Beim Erhärten von Beton wird zum Beispiel geprüft, ob die Hydratation isotherm abläuft.

Jahresheizwärmebedarf

Der Jahresheizwärmebedarf definiert den jährlichen Heizwärmebedarf einer Immobilie. Er wird in der Einheit Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kW/m²a) gemessen. Konkret handelt es sich um die Energie, die von der Zentralheizung unter vorgeschriebenen Randbedingungen jährlich zur Beheizung des Objekts ohne Warmwasserbereitung bereitzustellen ist. Darüber hinaus wird der Jahresheizwärmebedarf zum Nachweis der Energieeinsparverordnung herangezogen.

Kältemittel

Ein Kältemittel ist ein spezielles Medium, das einem anderen Medium Wärme entziehen kann. In Klimaanlagen und Wärmepumpen nimmt es dadurch eine zentrale Rolle ein. Hier gelangt es zunächst im flüssigen Zustand in den Verdampfer, wo es unter geringem Druck, typischerweise durch die mechanische Bewegung eines Kompressors, verdampft und hierbei Wärme aufnimmt. Die Wärme selbst stammt aus umgebenden Flüssigkeiten oder der Luft. Zum Schluss wird das nun gasförmige Kältemittel komprimiert. Sein Aggregatszustand wechselt erneut zu flüssig, die aufgenommene Wärme wird abgegeben und der initiale Prozess wiederholt sich.

Kapazitive Feuchtemessung

Die kapazitive (dielektrische) Feuchtemessung beschreibt eine Methode zur Feuchtigkeitsmessung von Baustoffen. Ihr wesentlicher Vorteil liegt in der zerstörungsfreien Anwendung, welche die Messtiefe wiederum auf wenige Zentimeter beschränkt. In der Praxis beweist sich das Verfahren zur ersten Eingrenzung von Feuchtigkeitsschäden an z. B. Putz, Estrich, Ziegeln oder Beton.

Bei der Messung der Feuchtigkeit nutzt das kapazitive Verfahren die Dielektrizitätskonstante. Diese ist eine bestimmte, materialspezifische Größe und kennzeichnet die elektrischen Eigenschaften eines Stoffes. Enthält ein Baustoff also mehr oder weniger Feuchte, ist seine Leitfähigkeit besser oder schlechter, wonach ein Zahlenwert auf einem kapazitiven Feuchtigkeitsmesser höher oder niedriger ausfällt.

Kapillare

Kapillare sind sehr feine, lang gestreckte Hohlräume. Abgeleitet wird der Begriff aus dem Lateinischen: capillus = Haar. Kapillare beschreiben im Bauwesen die feinen Hohlräume in einem Baustoff (z B. Putz oder Ziegelstein) oder zwischen zwei Baustoffen (z. B. zwischen Abdichtungsschicht und Untergrund). Sie sind für spezielle Feuchtigkeitsmechanismen sowie physikalische Effekte verantwortlich. Flüssigkeiten mit einer hohen Oberflächenspannung steigen beispielsweise in Kapillaren auf und verursachen die sogenannte kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in Mauerwerken.

Kapillareffekt

Der Kapillareffekt beschreibt das Verhalten von flüssigen Stoffen bei Kontakt mit Kapillaren. Unter Kapillaren versteht man dabei enge Röhren, Spalten oder Hohlräume, die sich in einem Feststoff befinden.

Veranschaulichung: Wenn man ein Glasröhrchen senkrecht in Wasser taucht, dann steigt das Wasser innerhalb des Röhrchens ein Stück empor.

Kernbohrmaschine

Mit einer Kernbohrmaschine werden die gleichnamigen Kernlochbohrungen ausgeführt. Es handelt sich bei solchen Geräten um Profi-Equipment. Je nach Art und Größe der Kernbohrmaschine lassen sich einfache Estrichkonstruktionen oder sogar armierte Betonwände durchbohren. Siehe auch: Kernbohrung

Kernbohrung

Kernbohrungen erfüllen im Bauwesen verschiedene Zwecke. Sie dienen zum einen zur Durchführung von Rohren, Kabeln oder anderen Leitungen. Zum anderen werden sie bei der Wasserschadensanierung genutzt, um Unterbodenkonstruktionen zu trocknen. Die Methode hat dabei zwei entscheidende Vorteile: Sie ist erschütterungsfrei, wodurch umliegende Bauteile keinen Schaden nehmen, und sie ermöglicht sogar größere Lochdurchmesser durch selbst sehr feste Baustoffe. Siehe auch: Kernbohrmaschine

KfW

Die Abkürzung KfW steht für „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ und bezeichnet die weltweit größte nationale Förderbank. Unter Rechtsaufsicht des Bundesministeriums der Finanzen spielt die KfW Bank eine wichtige Rolle bei der Förderung des Mittelstandes und bei Existenzgründungen. Darüber hinaus fördert sie Wohneigentum, Wohnraummodernisierung und Entwicklungs- und Reformländer.

Kondensation

Kondensation entsteht dann, wenn die maximale Luftfeuchtigkeit überschritten wird. Der entstehende Wasserdampf verflüssigt sich und haftet als Feuchtigkeit in den Räumen. Das entstehende Kondensat bzw. das Tauwasser sollte schnellstmöglich beseitigt werden, um dauerhafte Schäden durch Nässe zu verhindern.

Kondensationstrockner

Ein Luftentfeuchter, der nach dem Kondensationsprinzip arbeitet. Bei Geräten dieser Bauart saugt ein Ventilator die feuchte Luft an. Sie wird durch einen mechanisch gekühlten Verdampfer geleitet und dabei unter den Taupunkt abgekühlt. Das in der Luft enthaltene Wasser kondensiert auf der kalten Oberfläche des Verdampfers und tropft in einen Wasserbehälter. Die abgekühlte Trockenluft gelangt durch einen Kondensator. der sie erwärmt und wieder in den Raum entlässt, wo sie erneut Feuchtigkeit aufnimmt. Dieser Prozess wird solange fortgesetzt, bis die gewünschten Bedingungen erreicht sind.

Kondensationstrocknung

Das im industriellen und privaten Bereich am häufigsten eingesetzte Luftentfeuchtungsverfahren. Es basiert auf dem Prinzip der Tauwasserbildung auf kalten Oberflächen. Verbrauchern ist dieses Trocknungsverfahren durch herkömmliche Wäschetrockner bekannt. Besondere Vorteile liegen im niedrigen Energieverbrauch und dem einfachen Handling.

Siehe auch: Kondensationstrockner, Adsorptionstrocknung

Kondenswasser

Kondenswasser ist Feuchtigkeit der Luft, die sich an einer kühleren Oberfläche niederschlägt.

Synonyme: Schwitzwasser
Siehe auch: Taupunkt

Kontamination

Die Kontamination ist die Verschmutzung einer Sache durch Substanzen oder Stoffe. Der Begriff wird insbesondere durch die radioaktive Kontamination geprägt. Im Umwelt- und Bauwesen ist dagegen die Bodenkontamination eine gängige Besetzung des Begriffs.

Synonym: Kontaminierung, Verschmutzung, Verunreinigung
Siehe auch: Bodenkontamination

Korrelator

Der Korrelator ist ein spezielles Messgerät zur Leckageerkennung in Rohrleitungen oder Trinkwassernetzen. Es erfasst das Ausströmgeräusch, welches Wasser unter Druck an Leckstellen erzeugt und in beide Richtungen des Rohres ausstrahlt. Um die Schallausstrahlung zu messen, werden die Sensoren des Korrelators an Zugangsstellen wie Hydranten oder Ventilen montiert. Das aufgenommene Signal wird im Korrelator digital aufbereitet, um es von Störfaktoren unterscheiden und die exakte Leckstelle detektieren zu können.

Korrosion

Der Begriff Korrosion bezeichnet im Allgemeinen die allmähliche Zersetzung/Zerstörung eines Stoffes, hervorgerufen durch die Einwirkung von anderen Stoffen aus seiner Umgebung. Meist handelt es sich dabei um chemische Reaktionen, die einen erkennbaren oder messbaren Zerfall herbeiführen. Die wohl bekannteste Art ist die Sauerstoffkorrosion, oder einfach Rost.

Kostenvoranschlag

Der Kostenvoranschlag stellt die Berechnung der voraussichtlichen Kosten eines Werkes dar. Er ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in den Normen zum Werkvertrag geregelt. Unterschieden wird zwischen dem einfachen und dem garantierten Kostenvoranschlag (KV).

Ein einfacher KV beziffert die voraussichtlichen Kosten, wird aber nicht zum Vertragsbestandteil. Steigen die Kosten um über 10 bis 20 Prozent der ursprünglichen Summe, so muss der Unternehmer dies dem Kunden umgehend anzeigen. Der Kunde entscheidet dann, ob er die Mehrkosten zahlt oder den Werkvertrag kündigt.

Beim garantierten KV ist der Unternehmer an die kalkulierte Summe gebunden.

Lambda-Sonden-Verfahren

Das Lambda-Sonden-Verfahren ist ein Prinzip zur Feuchtigkeitsmessung in Baustoffen. Dabei wird die Veränderung des Wärmeleitwiderstands eines Baustoffes bei Veränderung seines Feuchtigkeitsgehalts gemessen. Das Verfahren beruht auf der Tatsache, dass sich der Wärmeleitwert eines Baustoffs mit Zunahme der Durchfeuchtung erhöht.

Leckortung

Die Leckortung bezeichnet die professionelle Suche nach einem Wasserleck unter Zuhilfenahme technischer Gerätschaften. Es gibt diverse Methoden der zerstörungsfreien Leckortung. Sie werden häufig in Kombination miteinander eingesetzt und werden von Fachpersonal ausgeführt.

Leitungswasserschaden

Ein Leitungswasserschaden beschreibt in der Versicherungswirtschaft den bestimmungswidrigen Austritt von Wasser aus einer Rohrleitung. Hierzu zählen zum Beispiel der unkontrollierte Wasseraustritt aus Wasserleitungen, Abfluss- oder Heizungsrohren sowie Anschlüssen von Haushaltsgeräten. Häufige Ursachen für einen Leitungswasserschaden sind Materialfehler und Korrosion. In der Praxis grenzt sich diese Art des Sachschadens somit eindeutig von Wasserschäden durch zum Beispiel Regen- als auch Löschwasser ab.

Lipophilie

Der Begriff Lipophilie kommt aus dem Griechischen, wo es für fettliebend steht. Dementsprechend wird eine Substanz als lipophil bezeichnet, wenn sie Fette oder Öle gut lösen kann oder sich im Gegenzug gut in Fetten oder Ölen lösen lässt. Lipophile Baustoffe sind damit oftmals auch wasserabweisend, weshalb sie dann ebenfalls als hydrophob gelten. Es gibt allerdings auch Sonderfälle, in denen ein Baustoff sowohl lipophile als auch hydrophile (wasseranziehende) Eigenschaften besitzt. Diese besonderen Baustoffe werden allgemein als amphiphil bezeichnet.

Löschwasserschaden

Setzt die Feuerwehr Haus oder Wohnung im Zuge der Brandbekämpfung unter Wasser, spricht man von einem Löschwasserschaden.

Wasserschäden durch Löschwasser betreffen die Bausubstanz und den Hausrat. Im Versicherungswesen sind daher bei der Schadensregulierung die Hausrat-, Wohngebäude und Feuerversicherung relevant.

Ähnlich der Verschmutzungen infolge von Rauch und Ruß verursacht die Brandbekämpfung mit Wasser oder Pulver häufig größere Schäden als das Feuer selbst.

Luftentfeuchter

Ein Gerät, das die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum senkt. Wird maßgeblich unterschieden zwischen Kondensationstrocknern und Adsorptionstrocknern. Typische Einsatzgebiete sind die Trockenhaltung von Wohnungen (nach dem Kochen oder Wäschewaschen), die Beseitigung von Wasserschäden, Schwimmbäder, Wasserwerke oder Museen.

Luftentfeuchtung

Prozess bei dem die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum mit Hilfe von technischen Geräten gesenkt wird.Siehe auch: Kondensationstrocknung, Adsorptionstrocknung

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit beschreibt den Anteil des Wasserdampfs am Gasgemisch der Luft. Folglich wird flüssiges Wasser oder Eis bei der Berechnung der Luftfeuchtigkeit nicht berücksichtigt. Abhängig von der Temperatur kann Luft unterschiedliche Menge Wasserdampf enthalten.

Zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehalts der Luft werden sogenannte Hygrometer eingesetzt.
Unterschieden wird zwischen der relativen, maximalen und absoluten Feuchtigkeit der Luft.

Relative Luftfeuchte: Das Verhältnis zwischen der absoluten und der maximalen Luftfeuchtigkeit in der Maßeinheit Prozent.
Absolute Luftfeuchte: Die in einem definierten Luftvolumen enthaltene Masse Wasserdampf, gemessen in der Maßeinheit g/m³.
Maximale Luftfeuchte: Die bei einer definierten Temperatur maximal mögliche Masse Wasserdampf, gemessen in der Maßeinheit g/m³.

Siehe auch: Hygrometer

Luminat

Luminat ist ein Markierungsfarbstoff für die Leckageortung. Bei dem Stoff handelt es sich um eine elfprozentige anionische wässrige Pigmentdispersion. Sie ist wasserverdünnbar und verstoffwechselt sich nicht. Ein Vorteil, der vor allem bei Leckageortungen an Gründächern von Nutzen ist. Der Markierungsfarbstoff kann dank der geringen Pigmentgröße auch Kapillare durchwandern.

Luminat erscheint unter normalem Licht farblos. Verfärbungen an Mauern, Decken und Wänden sind mit bloßem Auge also nicht sichtbar. Um die Austrittsstellen zu sehen, wird eine UV-Lampe benötigt, mit der das Luminat im optimalem Wellenbereich zu seiner maximalen Fluoreszenz angeregt wird.

Siehe auch: Markierungsfarbstoff

Magnesiaestrich

Magnesiaestrich besteht aus kaustisch gebranntem Magnesia in Verbindung mit einer wässrigen Magnesiumchloridlösung sowie (an-)organischen Zuschlägen und Farbstoffen. Magnesiaestrich ist auch unter dem Synonym Steinholzestrich bekannt, welches sich auf die ursprüngliche Verwendung von Holzstückchen im 19. Jahrhundert bezieht.

Vorteile des Magnesiaestrichs: ableitfähig, weist kaum Schwindrisse auf, für (große) fugenfreie Flächen geeignet, einfärbbar ohne Festigkeitsverlust

Nachteile des Magnesiaestrichs: feuchtigkeitsempfindlich, greift Metalle an, Chloridionen können in den Untergrund aus Stahlbeton wandern

MAK

MAK ist die Abkürzung für die maximale Arbeitsplatzkonzentration. Sie gibt die maximal zulässige Konzentration gesundheitsschädlicher Stoffe am Arbeitsplatz an. In der Regel werden hier 8-Stunden-Mittelwerte herangezogen. Detaillierte Informationen enthält die TRGS 900 (Luftgrenzwerte am Arbeitsplatz).

Manometer

Das Manometer, oder auch Druckmessgerät, dient zur Messung des physikalischen Drucks in Flüssigkeiten oder Gasen.

Markierungsfarbstoff

Markierungsfarbstoffe werden in der Gebäudediagnostik und Leckageortung verwendet. Sie eignen sich dort hervorragend für die Verlauf- und Lecksuche in wasserführenden Leitungen. Darüber hinaus finden sie ebenso Anwendung bei der Auffindung von Undichtigkeiten an Flachdächern, Terrassenabläufen und Tiefgaragen. Während bestimmte Markierungsfarbstoffe (auch UV-Tracer genannt) mit bloßem Auge sichtbar sind, werden andere Stoffe wiederum erst unter UV-A-Licht sichtbar.

Massivbauweise

Bei der Massivbauweise handelt es sich um bauliche Konstruktionen, die zwischen tragender und raumabschließender Funktion keinerlei Trennung vorweisen. Das Tragwerk und der Raumabschluss sind demnach ein Bauteil. Das Gegenteil zu dieser Bauweise ist der historische Fachwerkbau, bei dem der vertikale Lastabtrag auf Stützen und Streben abfällt, zwischen denen sich nichttragende Gefache befinden.

Der Begriff Massivbauweise beschreibt im Übrigen nicht die materielle Beschaffenheit einer Konstruktion.

Mauertrocknung

Eine Mauertrockenlegung ist vor allem bei älteren Gebäuden oft erforderlich. Die über Jahre ins Mauerwerk eingedrungene Feuchtigkeit wird mit modernen Verfahren zur Bautrocknung wieder beseitigt.

Mauerwerk

Als Mauerwerk wird ein Gefüge aus Steinen und/ohne Mörtel bezeichnet. Der Begriff beschreibt aber auch die Gesamtheit von Mauern eines Bauwerkes.

Mikroorganismen

Mikroorganismen sind mikroskopisch kleine Organismen, die Einzeln nicht mit bloßem Auge erkennbar sind. Zu diesen Kleinstlebewesen zählen zum Beispiel Schimmelpilze, Milchsäurebakterien, Algen oder Pantoffeltierchen. Während Mikroorganismen im allgemeinen Stoffkreislauf wichtige Funktionen erfüllen, führen sie im Bauwesen eher zu Problemen.

Mikrowellentrocknung

Die Mikrowellentrocknung gilt bei der Gebäudetrocknung, Wasserschadenbeseitigung und Schimmelpilzbeseitigung als hocheffizientes Anwendungsverfahren. So kann die Bausubstanz vollständig wiederhergestellt werden und Bakterien oder Keime in einem Arbeitsgang abgetötet werden.

Das Prinzip dieser Trocknungsmethode ist so einfach wie wirkungsvoll. Mikrowellen dringen tief in den Baustoff ein und versetzen das darin enthaltene Wasser in Schwingungen. Aufgrund der Schwingungen entsteht dann Reibung zwischen den Wassermolekülen, wodurch sie sich schließlich erwärmen. Der Baustoff wird also von innen heraus aufgeheizt und trocknet aufgrund dessen aus.

Der Nachteil bei der Mikrowellentrocknung liegt in der Gesundheitsgefahr für Menschen. Deshalb müssen zu trocknende Räume verschlossen und elektronische Geräte, die von Mikrowellen beschädigt werden können, aus dem Trocknungsbereich entfernt werden.

Vorteile sind dagegen die Wärmeentstehung im Inneren des Baustoffs sowie die vergleichsweise kurze Trocknungsdauer. Nicht zuletzt werden Schimmel & Co. nachhaltig abgetötet, weshalb eine chemische Desinfektion im Nachhinein entfällt.

Moderfäule

Die Moderfäule beschreibt eine der Braunfäule gleichende, langsame Zerstörung von feuchtem und nassem Holz, verursacht durch Schlauchpilze wie Ascomyceten. Befallene Hölzer haben meist Erdkontakt und verfallen zu einer modrig-grauen, feinen, würfelbrüchigen Substanz.

Mykotoxine

Mykotoxine sind für den Menschen teils hochgiftige Stoffwechselprodukte, die von etwa 200 Schimmelpilzarten gebildet werden können. Da Mykotoxine teilweise gegen andere Mikroorganismen wirken, ist eine Abgrenzung zu Antibiotika nicht immer eindeutig.

Pilzarten, die Mykotoxine bilden: Aspergillus, Penicillium, Fusarium, Claviceps, Rhizopus

Arten von Mykotoxinen: Aflatoxine, Patulin, Ochratoxin, Penicillinsäure, Zearalenon, Trichothecene

Nennfestigkeit

Die Nennfestigkeit bezeichnet im Bauwesen die Festigkeit eines Probewürfels aus Beton mit einer Kantenlänge von 20 cm nach 28 Tagen. Sie ist eine der wichtigsten Eigenschaften von Beton und wird deshalb zur Beurteilung, Prüfung und Zuordnung einzelner Betonmischungen herangezogen.

Neutronensonde

Die Neutronensonde wird zur radiometrischen Messung bei der Beurteilung von Feuchtigkeitsschäden eingesetzt. Da die Sonde eine Neutronenquelle enthält, bedarf die Nutzung der speziellen Schulung. Außerdem unterliegen Transport und Umgang wegen der strahlungsintensiven Neutronenquelle Sondergenehmigungen.

Siehe auch: Radiometrische Messung

Nichteisenmetall

Nichteisenmetalle (NE-Metalle) sind Metalle und Metall-Legierungen, in denen der Anteil an Reineisen unter 50 Prozent liegt. Dazu zählen zum Beispiel Aluminium, Bronze, Kupfer, Messing oder Zink. Aufgrund ihrer markanten Farben nennt man sie auch Buntmetalle.

NE-Metalle werden zum Korrosionsschutz oder als Bestandteil von Beschichtungen verwendet. Im Bauwesen begegnen sie uns beispielsweise in Form von verzinkten Stahlblechen, Dachrinnen, Fallrohren oder elektrischen Leitern.

nichttragende Wand

Als nichttragende Wand wird ein Bauteil bezeichnet, das nur seine Eigenlast trägt und damit nicht für die Standsicherheit der gesamten Konstruktion notwendig ist. Nichttragende Wände können daher nachträglich ausgebaut oder verändert werden, ohne dass die Statik gefährdet wird.

Notabdichtung

Die Notabdichtung ist eine temporäre Abdichtung als unmittelbarer Schutz im Schadensfall. Notabdichtungen sind dementsprechend keine dauerhaften Lösungen und erfüllen somit nicht die Kriterien einer fachgerechten Abdichtung. Sie ersetzen somit auch keine Abdichtung.

auch: Notabdichtungen

Notdeckung

Eine Notdeckung bezeichnet die vorübergehende Abdeckung als Schutz im Schadensfall. Notdeckungen sind keine dauerhafte Lösung und erfüllen weder die Kriterien einer fachgerechten Deckung, noch ersetzen sie eine Dachdeckung.

auch: Notdeckungen

Nutzungsfeuchte

Die Nutzungsfeuchte ist ein in der Praxis ungeläufiger Begriff. Sie beschreibt die Feuchtigkeit, die bei der Nutzung eines Gebäudes in Innenräumen entsteht. Sie darf nicht mit der Baufeuchte verwechselt werden. Baufeuchte entsteht durch Baumaßnahmen im z. B. Neubau und den damit eingebrachten Baustoffen, die beim natürlichen Trocknungsprozess Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben.

Oberflächentemperatur

Entgegen der allgemeinen Auffassung beschreibt die Oberflächentemperatur nicht den Temperaturbereich auf einer Baustoff- oder Bauteiloberfläche. Vielmehr ist der Grenzbereich zwischen zwei verschiedenen Stoffen oder Aggregatzuständen gemeint. Die Oberflächentemperatur, auch als Kontakttemperatur bezeichnet, spielt bei der Bauphysik und Bauwerksdiagnostik eine wichtige Rolle. Sie wird dementsprechend mit spezieller Messtechnik festgestellt und setzt spezifische Fachkenntnisse sowie Erfahrung voraus.

Oberflächenwasser

Oberflächenwasser ist das Gegenteil von Grundwasser. Es bezeichnet offenes und ungebundenes Wasser auf der Erdoberfläche. Dazu zählen oberirdische Flüsse, Seen aber auch Niederschlagswasser. Da Oberflächenwasser oft mit Schweb- und Schadstoffen belastet ist, kann es erst nach der Aufbereitung als Trink- oder Brauchwasser genutzt werden.

Ortungsgerät

Ein Ortungsgerät ist ein technisches Hilfsmittel, welches das Suchen und Auffinden von zum Beispiel Kabeln, Rohren und Hohlräumen im Baukörper ermöglicht. Hierdurch lässt sich u. a. das versehentliche Anbohren elektrischer Leitungen oder von Wasserrohren verhindern.

Bei den Ortungsgeräten wird prinzipiell zwischen induktiver und kapazitiver Messung unterschieden. Die induktive Messung mittels eines Magnetfelds dient dem Aufspüren von metallischen Gegenständen. Die kapazitive Messung nutzt dagegen ein hochfrequentes elektrisches Feld, um unterschiedliche Dichten in Baustoffen und Baukörpern zu erkennen und kann somit auch Nichtmetalle (Kunststoffe, Holz) sowie Hohlkörper anzeigen.

Oxidation

Die Oxidation definiert eine chemische Reaktion, bei welcher ein zu oxidierender Stoff seine Elektronen abgibt. Ein anderer Stoff, entsprechend das Oxidationsmittel, nimmt die Elektronen auf. Der zweite Stoff wird durch die Aufnahme der Elektronen reduziert. Beide Reaktionen werden gemeinsam als Teilreaktionen einer Redoxreaktion beschrieben.

Ozongenerator

Ozongeneratoren erzeugen durch eine Entladungsreaktion aus dem Sauerstoff in der Luft Ozon (O3). So können sehr hohe Ozonkonzentrationen erreicht werden, die mittels Oxidation Geruchsmoleküle zuverlässig neutralisieren. Aufgrund der hohen Mengen Ozon sind Behandlungen kurzweilig und gleichzeitig sehr effektiv. Sogar Aminosäuren werden aufgespalten. Da außergewöhnliche Ozonkonzentrationen die menschliche Gesundheit akut gefährden, werden Ozongeneratoren nur in abgesperrten, abgesicherten Räumen eingesetzt.

Siehe auch: Geruchsneutralisation, Plasmafeldionisator, Oxidation

PAK

Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind ein natürlicher Bestandteil von Erdöl sowie Kohle. Die nachweislich krebserregenden PAK bilden Stoffgruppen von organischen Verbindungen. Mehrere Hundert Verbindungen sind heute bekannt. Durch die hohen PAK Anteile in Teer (Straßenbau, Dachpappe) sind die PAK seit 1970 verboten.

Synonyme: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH)

Siehe auch: Dreckiges Dutzend

PCB

Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind organische Chlorverbindungen. Sie wurden bis in die 1980er Jahre unter anderem als Weichmacher und in Transformatoren verwendet. PCB sind durch die Stockholmer Konvention seit dem 22. Mai 2001 weltweit verboten, da die giftigen Verbindungen Krebs auslösen.

Synonyme: polychlorierte Diphenyle, Polychlorbiphenyl, Chlordiphenyl, engl. chlorinated diphenyls

Siehe auch: Dreckiges Dutzend

Plasmafeldionisator

Plasmafeldionisatoren ionisieren die Luft, die mittels eines Ventilators durch das Gerät geführt wird. Bei diesem Vorgang bildet sich stark oxidativer Singulettsauerstoff, der Geruchsstoffe per Oxidation neutralisiert. Da nur geringe Mengen Ozon produziert werden, ist die Behandlung der Raumluft relativ schonend und für Menschen relativ ungefährlich.

Siehe auch: Geruchsneutralisation, Ozongenerator, Oxidation

Police

Die (Versicherungs-)Police ist die Urkunde über einen Versicherungsvertrag. Sie besteht zwischen dem Versicherungsnehmer und dem Versicherungsunternehmen. In der Police werden alle wichtigen Inhalte einer Versicherung festgehalten.

Synonyme: Versicherungsschein, Versicherungspolice

Protimeter

Protimeter sind Feuchtigkeitsmessgeräte, die zur schnellen Bestimmung des Feuchtegehalts in Holz oder weichen Mineralbaustoffen eingesetzt werden. Sie funktionieren nach der Widerstandsmessmethode und können daher ebenfalls zur trendhaften Salzgehaltbestimmung genutzt werden.

Charakteristisches Merkmal der Protimeter sind ihre Einstechelektroden. Während einfache Handmessgeräte nur wenige Zentimeter Eindringtiefe vorweisen, können Universalmessgeräte mittels externer Elektroden bis zu 25 cm Eindringtiefe erreichen. Ein prozentualer Feuchtewert kann hiermit jedoch nicht angegeben werden. Mineralische Baustoffe unterliegen zahlreichen Faktoren, welche eine sichere Prozentaussage verweigern. Um genauere Angaben zu erhalten, eignet sich die Baufeuchtemessung. Hierbei orientieren sich die Anwender an Richtwerten, die z. B. im Zuge einer Rastermessung eine Einschätzung der Feuchteverteilung und -intensität erlauben.

Pyrometer

Pyrometer, oder auch Infrarot-Thermometer, sind Messgeräte zur Feststellung von Oberflächentemperaturen. Ein Infrarotsensor im Gerät misst die von einem Objekt ausgehende Infrarotstrahlung, die dann in Temperaturwerte umgerechnet wird. Auf diese Weise kann die Temperatur bei zum Beispiel elektrischen Anlagen, industriellen Prozessen oder Baustoffen berührungslos und teils auf große Distanz ermittelt werden.

Ausschlaggebend dabei sind die speziellen Oberflächeneigenschaften einzelner Materialien. Um möglichst präzise Messergebisse zu erhalten, muss das Pyrometer bestimmte Umrechnungsfaktoren berücksichtigen, die Emissionsgrade. Sie geben das Verhältnis aus dem realen Abstrahlwert eines Körpers und dem des schwarzen Strahlers bei gleicher Temperatur an.

Querlüftung

Die Querlüftung ist ein Prinzip der Durchlüftung in einer Wohnung, die mit einer Lüftungsanlage ausgestattet ist. Dabei wird den Wohnräumen, z. B. Wohn- und Schlafzimmer, frische Außenluft zugeführt und verbrauchte Luft aus Küche und Badezimmer als Abluft wieder abgeführt. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders effektive Nutzung der Frischluft.

Radiometrische Messung

Die radiometrische Messung ist ein anerkanntes Messverfahren, das zur Feuchtigkeitsmessung von z. B. Flachdächern oder Bodenkonstruktionen eingesetzt wird. Eine Neutronensonde sendet Neutronen in den Baustoff, die durch Wasserstoffatome abgebremst werden. Die Neutronensonde erkennt die verlangsamten Neutronen und wertet diese aus (Prinzip der Neutronenabbremsung). Darauf basierend ergibt sich ein Messwertdiagramm, das die Durchfeuchtung des Bauteils veranschaulicht.

Siehe auch: Neutronensonde, Rastermessung

Randdämmstreifen

Randdämmstreifen werden während der Bauphase zwischen entweder Schüttdämmungen, Trockenestrichen oder normalen Estrichen und der Wand eingesetzt. Sie sollen die Schallübertragung vom Estrich auf angrenzende Wände verhindern. Meist bestehen die Randdämmstreifen aus aufgeschäumtem PE. Sind Brandschutzauflagen zu erfüllen, können sie auch aus Mineralwolle bestehen.

Randfugentrocknung

Bei der Randfugentrocknung werden die namensgebenden Randfugen des Fussbodens geöffnet. An einer Seite wird dann Trockenluft eingeblasen und an der gegenüberliegenden Seite abgesaugt. Dadurch entsteht ein Luftstrom unter dem Estrich, welcher die Unterbodenkonstruktion schließlich trocknet.

Die Randfugentrocknung wird meistens dann gewählt, wenn der Bodenbelag nicht vollständig zerstört werden darf/soll. Welches Trocknungsverfahren tatsächlich eingesetzt werden kann, hängt darüber hinaus immer von den örtlichen Gegebenheiten sowie der Einschätzung des Sanierungsbetriebes ab.

Rastermessung

Die Rastermessung bezeichnet eine Methode, die bei der Untersuchung von Feuchtigkeitsschäden eingesetzt wird. Sie dient in erster Linie dazu, das Schadensausmaß in der Schadensdokumentation zu visualisieren. In der Praxis wird dazu die von einem Feuchteschaden betroffene Fläche in ein gleichmäßiges, fallspezifisches Raster eingeteilt. Anschließend werden die einzelnen Flächenteile mit z. B. einer Neutronensonde oder einem dielektrischen Feuchtemesser untersucht. Die Ergebnisse werden daraufhin in ein rasterförmiges Messwertdiagramm, handschriftlich oder elektronisch, eingetragen.

Rauchgasuntersuchung

Die Rauchgasuntersuchung ist ein spezielles Verfahren zur Leckortung, das insbesondere bei Flachdächern angewendet wird. Dabei wird die Dichtigkeit der Anbindungsbereiche an Wänden, Lichtkuppeln, Lüftungsrohren und -schächten etc. überprüft. Ein Austritt von Rauchgas zeigt dann Undichtigkeiten auf. Die Rauchgasuntersuchung ist allerdings nur eine unterstützende Untersuchungsmethode, die weitere, den Örtlichkeiten entsprechende Messverfahren voraussetzt.

Raumtrocknung

Die Raumtrocknung ist ein klassisches Trocknungsverfahren, das bei zu hoher Luftfeuchtigkeit in Gebäuden oder als Erstmaßnahme nach Wasserschäden eingesetzt wird. Für diese Form der Trocknung werden Luftentfeuchter, also Kälte- oder Sorptionstrockner mit luftgekühltem Kondensator, verwendet. Durch das kontrollierte Senken der Luftfeuchtigkeit wird eine zügige und schonende Raumtrocknung erzielt.

Rohrkamera

Die Rohrkamera zählt zur Produktfamilie der Endoskope. Wesentliche Unterschiede zu den meist filigran gearbeiteten Endoskopkameras sind größere Sondendurchmesser, längere Sondenstränge und eine strapazierfähigere Bauweise. Eingesetzt werden Rohrkameras unter anderem von Klempnern und Rohrlegern. Bei der optischen Inspektion / Leckageortung eignen sich die beständigen Modelle gut für z. B. Abwasserschächte.

Siehe auch: Endoskopie, Endoskop

Rückschlagventil

Bezeichnet ein Ventil, das ein Gas oder eine Flüssigkeit (z. B. Leitungswasser) nur in einer Richtung durchströmen lässt.

Rückstau

Der Rückstau bezeichnet den Austritt von Leitungswasser infolge einer Überlastung der Kanalisation. Dies kann durch z. B. Überschwemmung oder Starkregen geschehen.

Schadenersatzanspruch

Ein Schadenersatzanspruch entsteht unter bestimmten Rahmenbedingungen einer Rechts- und/oder Vertragslage. Sie setzt ein schuldhaftes Verhalten eines Schädigers voraus und verpflichtet ihn zum Ausgleich des Schadens gegenüber dem Geschädigten.

Schadenminderungspflicht

Die Schadenminderungspflicht ist in Deutschland im § 254 Abs. 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) verankert. Sie bezeichnet die Pflicht eines Geschädigten, einen Schaden abzuwenden, zu mindern oder den Schädiger auf die Gefahr eines außergewöhnlich hohen Schadens hinzuweisen. Zwar steht dem Geschädigten Ersatz an seinen Rechtsgütern oder seinem Vermögen zu, ihn trifft allerdings die Obliegenheit, den Schaden und die Folgen gering zu halten. Denn umgekehrt hat der Schädiger kein Recht die Geringhaltung des Schadens zu verlangen. Kommt der Geschädigte dieser Pflicht gegen sich selbst nicht nach, drohen in bestimmten Fällen Kürzungen der Ersatzansprüche.

Schadenssumme

Bei der Schadenssumme handelt es sich um den Betrag, der im Schadensfall insgesamt beglichen werden muss. Nach einem Wasserschaden durch Rohrbruch ist das beispielsweise die Summe aus den Kosten für Schäden am Mobiliar, den Einsatz des Trocknungsunternehmens und die Reparatur der Rohrleitung.

Nachdem die Schadenssumme ermittelt wurde, erhält der Versicherte den Betrag zum Ausgleich der anfallenden Kosten. Hierbei ist zu beachten, dass Versicherte ebenso ihre Vertragspflichten erfüllen müssen. Dazu zählt u. a. die sofortige Meldung eines Schadens. Bereits ein Tag Verzug kann die Schadensregulierung gefährden.

Schimmelpilzschaden

Feuchtigkeit im Inneren eines Hauses führt in aller Regel zur Entstehung von Schimmel, der für die Bewohner und die Bausubstanz gefährlich werden kann. Schon eine ausgelaufene Waschmaschine oder ein Rohrbruch können einen Schimmelpilzschaden begünstigen. Mit modernen Sanierungs-Verfahren sollte ein Wasserschaden und damit die Grundlage für Schimmelpilzwachstum schnellstmöglich beseitigt werden.

Schwimmender Estrich

Der Schwimmende Estrich dient der Verbesserung von Wärmedämmung und Trittschalldämmung. Eine derartige Estrichkonstruktion hat daher keinen unmittelbaren Kontakt zu anderen Bauteilen. Im Querschnitt darf man sich den Aufbau somit wie folgt vorstellen:

• Rohdecke
• Abdichtung
• Dämmschicht
• Abdeckung
• Estrich
• Bodenbelag

Synonyme: Estrich auf Dämmschicht

Seitenkanalverdichter

Diese besondere Bauart eines Verdichters dient dazu, Luft oder andere gasförmige Stoffe zu verdichten oder abzusaugen.Bei der Sanierung von Wasserschäden ist der Seitenkanalverdichter Teil der Trocknungskette. Je nach Verfahren wir mit seiner Hilfe trockene Luft in Hohlräume oder Dämmschichten eingeblasen bzw. feuchte Luft und Wasser abgesaugt.

Siphon

Die wohl häufigste, bekannte Anwendung des Siphons ist der Geruchsverschluss von Abwasserleitungen in Haushalten. Wir finden ihn insbesondere bei Waschbecken, Toiletten und Gullys. Dank des Siphons wird der Austritt übelriechender Gase aus der Kanalisation in das Gebäude verhindert. Einzige Voraussetzung hierfür: Die Abwasserleitung des Hauses ist an anderer Stelle belüftet. So kann kein Unterdruck in der Kanalisation entstehen, der das sogenannte Sperrwasser im Siphon einfach abführen würde.

Stachybotrys

Stachybotrys ist ein typischer Feuchtepilz. Er kommt maßgeblich an massiv durchfeuchteten Materialien vor, wie sie nach Wasserschäden oder permanenter Durchfeuchtung durch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit vorkommen.

Taupunkt

Der Taupunkt gibt die Temperatur an, die bei konstantem Druck unterschritten werden muss, damit sich die in der Luft befindliche Feuchtigkeit in Form von Tau oder Nebel niederschlägt.

Synonyme: Taupunkttemperatur

Tauwasser

Tauwasser entsteht auf Bauteilen, wenn die Temperatur der Bauteiloberfläche unter der Taupunkttemperatur der umgebenen Luft liegt. In der Regel ist eine zu hohe Raumtemperatur dafür verantwortlich. Um die Entstehung von Tauwasser zu vermeiden, ist regelmäßiges Lüften wichtig.

Temperaturbeständigkeit

Die Angabe über die Temperaturbeständigkeit sagt aus, bis zu welchen Temperaturgrenzen ein Dichtstoff in der Praxis belastet werden kann, ohne seine Eigenschaften nennenswert zu verändern. Eigenschaften sind in diesem Sinne die mechanischen und/oder optischen Eigenschaften. Veränderungen können hier Versprödung, Erweichung, Verfärbung oder Ähnliches sein. Die Rede ist hierbei allerdings nicht von der Dauerbelastung, sondern vom permanenten Temperaturwechsel in einem definierten Temperaturbereich.

Temperaturgradient

Der Temperaturgradient ist die entscheidende Kenngröße für den Wärmefluss. Sie beschreibt die Veränderung der Temperatur bezogen auf einen Messpunkt (Entfernung und/oder Höhe).

Temperaturleitfähigkeit

Wird zum Beispiel eine Außenwandoberfläche durch Sonnenbestrahlung erwärmt, setzt sich diese Temperaturveränderung im Wandquerschnitt fort. Das Maß für die Geschwindigkeit dieses Prozesses ist die Temperaturleitfähigkeit. Sie ergibt sich aus der Wärmeleitfähigkeit, der spezifischen Wärmekapazität und der Rohdichte des Baustoffes.

Temperaturzone

Die Temperaturzone eines Hauses ist der Bereich, der mindestens um 4 °C von der Temperatur in den Nebenräumen abweicht.

Thermogravimetrische Feuchtemessung

Bei der thermogravimetrischen Feuchtemessung wird die Masseänderung einer Materialprobe in Abhängigkeit von Zeit und Temperatur gemessen. Dafür erhitzt ein spezieller Messapparat die Probe auf mehrere Hundert Grad Celsius. Durch den physikalischen Prozess der Sublimation (Verdampfung) verliert die Probe Masse. Diese Änderung des Gewichts erlaubt dann Rückschlüsse auf den Durchfeuchtungsgrad.

Thermohygrometer

Das Thermohygrometer ist ein Messgerät, das die Eigenschaften eines Thermometers sowie die eines Hygrometers vereint. Es wird somit dafür eingesetzt, die Temperatur und die Feuchtigkeit der Luft zu bestimmen. Abhängig vom Modell bieten Thermohygrometer nützliche Funktionen, um weitere Messgrößen per Tastendruck zu bestimmen. Dazu zählen z. B. die Absolutfeuchte, die Taupunkttemperatur oder das Zwischenspeichern einzelner Messwerte.

Tomographie

Die (Computer-)Tomographie ist allgemeinhin aus der Medizin bekannt. Ihr Nutzen lässt sich allerdings auch auf das Bauwesen übertragen, wo die Tomographie ein vielseitig aufschlussreiches Messverfahren darstellt. Bei der Messung werden die einzelnen inneren Schichten eines Bauteils sichtbar gemacht, ohne dass Bauteilöffnungen erforderlich sind. Dadurch zählt die Tomographie zu den zerstörungsfreien Messmethoden. Die hohe Genauigkeit ist ein maßgeblicher Vorteil, da jeder Messpunkt in seiner spezifischen Höhe und Tiefe erfasst wird. Dies erlaubt dreidimensionale Aufnahmen des Bauteils. Innerhalb dieser Aufnahmen können zudem verschiedene Kenngrößen wie der Feuchtigkeits- oder Salzgehalt ohne Probeentnahme eindeutig einer Position zugeordnet werden.

Tonfrequenzanalyse

Die Tonfrequenzanalyse ist ein Messfahren in der Leckortung, bei dem ein Ende einer Wasserleitung an eine Sendeeinheit angeschlossen wird. Diese überträgt eine akustische Frequenz, welche ein elektromagnetisches Feld um das besendete Rohr erzeugt. Mithilfe eines mobilen Empfängers wird der Rohrverlauf abgeschritten und die elektromagnetische Intensität gemessen. Ein Wasseraustritt verändert das Magnetfeld. Er erzeugt Geräusche an der Leckstelle, wodurch sich ihre Position bis auf wenige Zentimeter genau bestimmen lässt.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Tonfrequenzanalyse ist die Kenntnis über den exakten Leitungsverlauf. Kann dieser nicht über Baupläne nachvollzogen werden, muss er mittels einer technischen Leitungsortung bestimmt werden.

Tracergasverfahren

Das Tracergasverfahren ist eine Methode zur Leckageortung. Wie der Name schon andeutet wird ein bestimmtes Tracergas, zu Deutsch Spurengas, eingesetzt. Es wird in z. B. ein Leitungssystem oder eine Flachdachkonstruktion eingespeist und tritt an der Leckage wieder aus. Mittels eines Gasdetektors kann der Leckorter den Gasaustritt feststellen und den Ort der Leckage deutlich eingrenzen.

Der Einsatz des Verfahrens ist grundsätzlich unbedenklich, da eingesetzte Tracergase nicht brennbar, nicht explosiv und nicht giftig sind.

TRGS

TRGS ist die etablierte Abkürzung für „Technische Regeln für Gefahrstoffe“. Die TRGS sind Richtlinien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) und definieren den fachgerechten Umgang mit Gefahrenstoffen. Sanierungsunternehmen finden hier beispielsweise die Arbeitsgrundlage bei der Wasserschaden- oder Schimmelpilzbeseitigung.

Trockeneisverfahren

Das Trockeneisverfahren ist eine Methode zur Reinigung von Oberflächen. Dabei werden Trockeneispellets mittels eines Luftstroms und unter hohem Druck beschleunigt und auf die zu reinigende Oberfläche geschossen. Während des sehr kurzen Oberflächenkontakts versprödet die Verschmutzung aufgrund des enormen Temperaturunterschieds und bekommt Risse. Das selbst unter die Verschmutzung eindringende Trockeneis kehrt in seinen gasförmigen Ur-Zustand zurück. Dabei dehnt es sich um ein Vielfaches aus. Die Verschmutzung wird dadurch regelrecht abgesprengt. Übrig bleibt nach der Reinigung lediglich der Schmutz, der dann auf herkömmliche Weise abgetragen werden kann.

Trockenfäule

Die Trockenfäule bezeichnet den Zerfall von reifem Holz, der durch verschiedene, holzschädigende Pilze verursacht wird. Als wohl bekannteste Pilzart, die Trockenfäule verursacht, gilt der Echte Hausschwamm. Die Pilzfäden durchwachsen das Holz und ernähren sich von der Zellulose der Holzfasern. Dabei wird das Holz zersetzt und porös. Das Trügerische an der Trockenfäule ist, dass das Holz oberflächlich gesund aussieht.

Die Bezeichnung Trockenfäule ist auf die pulvrige Konsistenz des zerfallenden Holzes zurückzuführen. In der Praxis wirkt der Begriff jedoch irreführend, da der Pilz Wasser zum Überleben braucht. Völlig trockenes Holz kann also nur befallen werden, wenn seine Umgebung ausreichend Feuchtigkeit bietet. Dies ist etwa bei Holzbauteilen der Fall, die von der (tendenziell) feuchten Außenseite bis ins trockene Gebäudeinnere reichen.

Als zuverlässigste Schutzmaßnahme gilt deshalb die Behandlung des Holzes mit einem Holzschutzmittel.

Überdruckverfahren

Anwendungsverfahren in der Dämmschichttrocknung bei dem mittels Seitenkanalverdichtern Trockenluft in die Dämmschicht gepresst wird. Entspricht aufgrund der unkontrollierten Schadstoffverteilung nicht mehr dem Stand der Technik.

Synonyme: Druckverfahren
siehe auch: Unterdruckverfahren

Überschusswasser

Überschusswasser bezeichnet das nicht mehr vom Zement gebundene Wasser. Da Zement lediglich eine Wassermenge von rund 40 % seiner Masse binden kann, bildet überschüssiges Wasser Kapillarporen, die dann mit Kapillarwasser gefüllt sind.

Uranin

Uranin ist ein stark fluoreszierender Markierungsfarbstoff für die Leckageortung. Er wird mitunter dazu eingesetzt, Fließwege von Wasser nachzuvollziehen. Da dies in Gebäuden häufig das Trinkwassernetz einschließt, es wichtig zu wissen, dass der wasserlösliche Stoff in großer Verdünnung toxikologisch unbedenklich ist.

Uranin wird darüber hinaus als Pulver gelagert. Es besitzt in diesem Zustand eine dunkelrote Färbung. Erst bei ausreichender Verdünnung mit Wasser erlangt Uranin seine fluoreszierenden Eigenschaften sowie einen grünen Farbton. Unter UV-A-Licht zeigt sich der Effekt am deutlichsten.

Siehe auch: Markierungsfarbstoff

Vandalismus

Vandalismus beschreibt im Allgemeinen eine „blinde Zerstörungswut“. In der Kriminologie wird Vandalismus weiter als eine vorsätzliche Handlung beschrieben. Diese hat meist die Beschädigung oder Zerstörung einer privaten oder öffentlichen Sache (Sachbeschädigung) zur Folge. Er ist meist eine Verhaltensform, die zwecklos, irrational sowie nihilistisch erscheint.

Verdunstung

Unter dem Begriff Verdunstung versteht man den Übergang eines Stoffes in den gasförmigen Zustand. Ein Sieden des Stoffes bleibt dabei aber aus.

Versicherungssumme

Die Versicherungssumme zeigt an, bis zu welcher Summe im Schadensfall Versicherungsschutz besteht. Man unterscheidet sie generell in zwei Kategorien. Bei Schadenversicherungen ersetzt die Versicherung Schäden maximal bis zur Höhe der Versicherungssumme. Da sie in diesem Fall als Obergrenze verwendet wird, wird sie auch Deckungssumme genannt.

Bei anderen Versicherungen beschreibt die Versicherungssumme dagegen exakt den Betrag, den Versicherte im Schadensfall erhalten.

VOB

Klauselwerk „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“ (VOB). Wurde im Auftrag des  Deutschen Vergabe- und Vertragsausschusses für Bauleistungen herausgegeben. Wird in die drei Klauselwerke VOB/A, VOB/B und VOB/C aufgeteilt.

Hinweis: Es handelt sich hierbei um kein Gesetz, sondern vielmehr um ein erarbeitetes Regelwerk aus Fachkreisen.

Vollentsalzendes Wasser

Vollentsalzendes Wasser bezeichnet demineralisiertes Wasser. Das bedeutet, dass alle Mineralien, die sonst im normalen Quell- und Leitungswasser vorkommen, komplett entfernt wurden.

Vollentsalzendes Wasser wird zum Beispiel bei der Schimmelpilzsanierung zur Feinreinigung genutzt. Damit lassen sich unter anderem elektronische Geräte von den zuvor eingesetzten Reinigungsmitteln säubern, ohne neue Schäden an der Elektronik zu verursachen.

Wärmebrücke

Ein Bereich in Bauteilen eines Gebäudes, welcher die Wärme schneller von innen nach außen abgibt als angrenzende Bauteile. Die erhöhte Wärmeleitung wird hat zur Folge, dass der Heizbedarf steigt. Zusätzlich entstehen die Risiken der Tauwasser- und Schimmelbildung.

Synonyme: Kältebrücke

Wärmedurchgangskoeffizient

In der Bauphysik bezeichnet der Wärmedurchgangskoeffizient (auch u-Wert; früher k-Wert) die in der Einheit Watt gemessene Wärmemenge, die innerhalb von einer Stunde durch einen Quadratmeter Fläche (z. B. Wand) tritt, wenn sich die Temperatur der Luft auf beiden Seiten der Fläche um ein Grad Celsius unterscheidet.  Je höher der Wärmedurchgangskoeffizient ist, desto schlechter ist die Wärmedämmung.

Wasserschaden

Ein Wasserschaden entsteht immer dann, wenn ungewollt aus Gerätschaften oder Leitungen des Hauses Wasser austritt oder von außen Wasser in das Haus eintritt. In der Folge kann Schimmel entstehen. Eine professionelle Trockenlegung ist nach einem Wasserschaden meist unumgänglich.

Weißfäule

Als Weißfäule werden Pilze bezeichnet, die alle Bestandteile des Holzes, darunter Lignin, Zellulose, Hemizellulose oder Pektin, abbauen. Die weiße Verfärbung beim Abbau ist hier namensgebend. Weißfäule hervorrufende Pilze werden wiederum auch als Weißfäuleerreger bezeichnet.

Im Vergleich zur Braunfäule bleibt die mechanische Festigkeit des Holzes länger bestehen. Weiter wird die Weißfäule in zwei Gruppen unterteilt: In Simultanfäule, die Lignin und Zellulose abbaut, und in Pilze, die primär Lignin angreifen. Letztere Gruppe wird von Experten auch „selektive Weißfäule“ genannt.

Während des Abbaus lässt Weißfäule das Holz faserig, weich und heller werden.

Widerstandsmessmethode

Die Wiederstandsmessung ist eine Methode zur Feuchtigkeitsbestimmung. Sie erfasst den elektrischen Strom, der durch ein feuchtes Bauteil strömt. Ursprünglich fand die Methode bei der Holzfeuchtemessung Anwendung. Mittlerweile eignet sie sich aber ebenso zur Feuchtigkeitsmessung in (weichen) mineralischen Baustoffen.

Bei dieser Methode werden zwei Elektroden in den Baustoff gesteckt/gerammt. Das Messgerät ermittelt den Feuchtegehalt dann anhand der elektrischen Leitfähigkeit, welche, abhängig vom Durchfeuchtungsgrad, höher oder niedriger ausfällt.

Ausschlaggebender Vorteil der Widerstandsmessung ist ihre einfache Handhabung. Das Messergebnis ist sofort auf dem Gerät ablesbar. Nachteile entstehen durch Ungenauigkeiten, die durch eine mögliche Durchsalzung des Baustoffes hervorgerufen werden können.

Wiederbeschaffungswert

Der Wiederbeschaffungswert ist ein Geldbetrag, den ein Versicherter im Schadenfall erhält, um sich einen gleichwertigen Gegenstand zu heutigen Preisen zu kaufen. Dieser Geldbetrag muss allerdings nicht mit dem ursprünglichen Kaufpreis übereinstimmen.

WTA

WTA ist die Abkürzung der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.. Die WTA wurde 1976 in München gegründet und ist heute in sieben europäischen Ländern vertreten. Das beständige Ziel der Vereinigung liegt darin, sowohl Merkblätter als auch Richtlinien zu den Themen und Problemen im Bereich der Altbausanierung sowie Baudenkmalpflege zu erarbeiten. Ihre Veröffentlichungen sollen geltende DIN-Normen in erster Linie ergänzen, führen im Einzelfall aber auch zu deren Überarbeitung oder Abschaffung.

Heute gelten die WTA-Merkblätter beim Bauen im Bestand als wertvolle Hilfe, wenn Normen und gesetzliche Vorschriften entweder fehlen oder als überholt gelten.

Webseite: http://wta-international.org/

Zeitwert

Der Zeitwert gibt den Preis eines Gegenstandes an, den er zum Zeitpunkt eines Schadenseintritts hat. Dieser Begriff ist insbesondere im Versicherungswesen anzutreffen, wenn es um die Abwicklungen von z. B. eines Wasserschadens geht.

Zellulose

Die Zellulose ist der Grundstoff bei der Papierherstellung. Sie wird aber auch im Baubereich vielfältig eingesetzt. Ein Beispiel ist die Zellulose-Dämmung, welche zum Füllen von Hohlräumen genutzt wird. Dabei handelt es sich meist um Remittenden, also Bücher oder Zeitungen, die der Handel aufgrund von Mängeln nicht weiterverkauft. Um die Brennbarkeit der Zellulose zu senken, wird das Material mit Borsalz behandelt und Jute zur Stabilisierung hinzugefügt. Das Resultat sind Platten, mit welchen Wände, Decken und sogar Dächer gedämmt werden.

Ein besonderer Vorteil der Zellulosedämmung liegt in ihrer Fähigkeit, Feuchtigkeit zu speichern und wieder abzugeben, ohne Dämmverluste hinnehmen zu müssen. Dadurch wird gleichzeitig das Raumklima reguliert und die Luftdichtheit aufgewertet.

Zementestrich

Zementestriche sind Schichten aus Mörtel, bei denen Zement als Bindemittel verwendet wird. Sie werden als Fußboden auf einem tragfähigen Untergrund oder auf zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschichten aufgebracht und sind nach dem Erhärten mit oder ohne Belag nutzbar. Zementestriche zeichnen sich durch ihre hohe Festigkeit und ihren ausgezeichneten Verschleißwiderstand aus, vertragen sowohl hohe als auch tiefe Temperaturen und sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Aufgrund dieser außergewöhnlichen Eigenschaften ist deshalb fast jeder zweite Estrich ein Zementestrich.

Zementleim

Der Zementleim ist ein Gemisch aus Wasser und Zement, von dessen Gewichtsverhältnis die Qualität von Beton und Mörtel entscheidend beeinflusst wird.

Zugfestigkeit

Als Zugfestigkeit wird der Quotient aus maximal aufnehmbarer Zugkraft und Querschnittsfläche eines einachsig beanspruchten Probekörpers bezeichnet.