Bakterizide

Bakterizide sind Stoffe, die Bakterien aufgrund ihrer chemischen Struktur innerhalb oder außerhalb eines Organismus gezielt abtöten. Unterschieden wird zwischen:

– Antiseptika (äußerlich anwendbare Stoffe, die Bakterien zum Beispiel in Wunden oder auf der Haut vernichten),
– Antibiotika und Sulfonamide (Stoffe, die Krankheitserreger innerhalb des Organismus töten oder ihr Wachstum hemmen) sowie
– Desinfektionsmittel (künstlich hergestellte und nur äußerlich anwendbare Stoffe).

Darüber hinaus gibt es natürliche Faktoren, die bakterizid wirken. Dazu zählen Hitze, die Sonne sowie ultraviolette und andere elektromagnetische Strahlen.

Baubiologe

Ein Baubiologe beschäftigt sich mit dem Wohn- und Arbeitsumfeld des Menschen. Seine Tätigkeit ist besonders facettenreich und umfasst zum Beispiel die Beratung zu gesundem Wohnen, die Sanierung von Gebäuden, die Analyse von Schadstoffen in Innenräumen oder die Weitergabe von Wissen durch u. a. Seminare. Da die Bezeichnung Baubiologe keiner einschlägigen Ausbildung folgt, sind baubiologische Dienstleistungen häufig Zusatzqualifikationen von z. B.: Architekten, Bauingenieuren, Bauhandwerkern, Ärzten, Chemikern. Siehe auch: Baubiologie

Baubiologie

Der Sammelbegriff Baubiologie beschreibt die Lehre von den ganzheitlichen Beziehungen zwischen Lebewesen und ihrer bebauten Umwelt. Darunter fällt auch die umweltfreundliche und schadstoffminimierte Ausführung von Bauwerken durch den gewissenhaften Einsatz geeigneter Erkenntnisse und Techniken. Siehe auch: Baubiologe

Baubiologische Diagnostik

Die baubiologische Diagnostik beschreibt die qualitative und quantitative Analyse von Mikroorganismen an und in einem Bauwerk. Die Untersuchung bezieht sich in diesem Zusammenhang insbesondere auf Schimmelpilze sowie Bakterien, die z. B. nach einem Wasserschaden entstehen. Sie bezieht aber auch die Analyse der Raumluft auf chemische Belastungen ein. Ziel der baubiologischen Diagnostik ist, die Beurteilung einer Gesundheitsbelastung, ausgehend von den zuvor beschriebenen Faktoren.

Eine baubiologische Diagnostik kann darüber hinaus die Analyse von lebenden Organismen beinhalten, wenn diese Schäden am Bauwerk verursachen. Hier spricht man vom bislang unterschätzten Schadensbild der Biokorrosion.

Bauen im Bestand

Der Begriff „Bauen im Bestand“ stellt das Gegenteil zum Neubau dar. Beschrieben wird das große Themenspektrum der Altbaurenovierung, -sanierung und -modernisierung. Laut statistischem Bundesamt nimmt das „Bauen im Bestand“ rund 60 % der Hochbauleistungen ein (Stand 2018). Es wird in diesem Zusammenhang erwartet, dass bis zum Jahre 2020 circa 75 % aller Bauleistungen im Baubestand erbracht werden. In Anbetracht der Entwicklungen und Prognosen ist/sind die Renovierung, Sanierung und Modernisierung von Bauwerken eine zukunftsweisende Entwicklung im Baugewerbe.

Baufeuchte

Die meisten Baustoffe für den Hausbau werden mit einem entsprechend hohen Wasseranteil versehen, damit sie formbar werden. Mörtel, Putz oder Beton bringen in den Rohbau also eine hohe Feuchtigkeit ein, die nur durch die Beheizung und Belüftung der Räume schrittweise beseitigt werden kann. Um die Baufeuchte auf natürlichem Wege vollständig aus dem Mauerwerk zu entfernen, braucht es in der Regel mehrere Heizperioden.

Bauherrenhaftpflicht

Die Bauherrenhaftpflicht springt dann ein, wenn es auf einer Baustelle zu Personen- oder Sachschäden kommt. Aufgrund des Verletzungsrisikos für Beteiligte am Bau und Unbeteiligte ist diese Police essenziell.

Manche Privathaftpflichtversicherungen decken das Risiko für Bauherren bereits ab. Unterschiede können in der Deckungssumme bestehen. Bauherren wird deshalb immer empfohlen, vorhandene Policen zu prüfen und gegebenenfalls eine separate Bauherrenhaftpflichtversicherung vor Baubeginn abzuschließen.

Bauklimatologie

Teilgebiet der Klimatologie. Die Bauklimatologie untersucht die Zusammenhänge und Auswirkungen des Bauklimas auf den Menschen und die Reaktionen des Immunsystems darauf. Schwerpunkt hierbei sind die Auswirkungen raumklimatischer Bedingungen auf die Gesundheit sowie die Zusammenhänge zwischen Wetter und Krankheiten des Menschen. Im Hinblick auf die Umweltmedizin stellt die Bauklimatologie eine Grundlage dar.

Bauleistungsversicherung

Die Bauleistungsversicherung richtet sich an Bauherren. Sie versichert gegen unvorhersehbare Schäden am Bau. Hierzu zählen zum Beispiel Schäden durch Unwetter, Vandalismus, Konstruktions- oder Materialfehler. Auch der Diebstahl von fest eingebauten Materialien kann versichert werden. Aufgrund ihrer Eigenschaften ist die Police eine optimale Ergänzung zur Bauherrenhaftpflicht.

Siehe auch: Bauherrenhaftpflicht

Bautrockner

Umgangssprachlich weit verbreiteter Begriff für einen Luftentfeuchter in meist robuster Bauweise, der vorwiegend bei der Wasserschadenbeseitigung oder Sanierung eingesetzt wird. In manchen Fällen wird der Begriff Bautrockner auch für Heizgeräte verwendet, welche ebenfalls dem Zwecke der Trocknung dienen sollen. Typische Merkmale eines Bautrockners sind z. B. strapazierfähige Edelstahlgehäuse, große Transporträder und überdurchschnittliche Leistungskapazitäten.

Bauwerksabdichtung

Die Bauwerksabdichtung bezeichnet das Abdichten eines Gebäudes gegen Feuchtigkeit. Hierunter fallen sämtliche Maßnahmen, die Schäden an der Bausubstanz oder Einschränkungen in seiner Nutzung vermeiden.

Bauwerksdiagnostik

Der Begriff der Bauwerksdiagnostik wurde durch Prof. Dr. Dr. Venzmer geprägt. Die Bauwerksdiagnostik kann als Teildisziplin der Bauphysik gewertet werden, um den zeitlich aktuellen Qualitätszustand von Bauteilfunktionen und Materialparametern mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen, spezieller Messtechnik und anschließender Analyse zu kennzeichnen, zu bewerten und zu klassifizieren. Bestandteil der Bauwerksdiagnostik sind zudem Untersuchungen des Mauwerksaufbaus und dessen Zustand. Aber auch die Prüfung auf eine mögliche Feuchteverteilung, die Analyse der Ursachen einer Durchfeuchtung und das Untersuchen bauschädigender Salze stehen im Fokus.

Becherling

Becherlinge sind die Vertreter einer kleinen Gruppe von Schimmelpilzen, die an nassen Wänden, Decken oder auf mineralischen Fußböden wachsen. Sie eignen sich daher gut als Indikator für stark durchnässte Bereiche.

Bestimmungswidriger Wasseraustritt

Man spricht von einem bestimmungswidrigen Wasseraustritt, wenn Wasser, insbesondere Leitungswasser, an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle austritt. Ursachen können technische Defekte, Materialfehler, Korrosion oder menschliches Fehlverhalten sein. Infolge des bestimmungswidrigen Wasseraustritts ist in der Regel ein Wasserschaden zu beklagen.

Betriebsstundenzähler

Betriebsstundenzähler sind elektrische Messgeräte zur Aufzeichnung von sich aufsummierenden Betriebsstunden – also die Zeit, die ein elektrisch betriebenes Gerät tatsächlich „läuft“.

Betriebsstundenzähler werden zum Beispiel in gewerblich genutzten Kondensationstrocknern – kurz Bautrockner – genutzt. Auf diese Weise kann ein Dienstleister den tatsächlich verbrauchten Strom und die damit verbundenen Energiekosten seinen Auftraggebern nachweisen.

Biofilm

Der Biofilm ist eine Art Schleimschicht aus Mikroorganismen, die sich auf Bauteiloberflächen ausbreitet. Die spezielle Zusammensetzung aus Kohlenhydraten, Lipiden und Proteinen schützt die Mikroorganismen vor äußeren Einflüssen und stärkt ihre Resistenz gegenüber Bioziden. Ist ein Baustoff mit einem Biofilm überzogen, verändert er in der Regel seine spezifischen Eigenschaften wie zum Beispiel die Wasserdampfdiffusion.

Biozid

Ein Biozid kann ein Wirkstoff oder eine Zubereitung aus Wirkstoffen sein. Es dient dazu, Schadorganismen auf chemische oder biologische Weise abzuschrecken oder abzutöten. Im Alltag werden Biozide häufig eingesetzt, um die Hygiene in Gebäuden zu gewährleisten.

Wichtige Hinweise: Informationen des Umwelt Bundesamtes über Biozid-Produkte

Bitumen

Bitumen ist in erster Linie ein Abfallprodukt aus der Petrochemie. Es entsteht durch die Aufbereitung von Erdöl. Im Urzustand ist Bitumen entsprechend schwarz und dazu von meist klebriger Konsistenz. Durch den Einsatz von Hitze wird die Substanz flüssig. Als Heißbitumen wird die Masse genutzt um Dachbahnen zu verkleben. Kalter Bitumen (Kaltbitumen) wird dagegen zur Außenabdichtung des Kellers eingesetzt.

BlowerDoor

Das BlowerDoor Messprinzip ist ein Verfahren, bei dem die Luftdichtheit der Gebäudehülle festgestellt wird. Sie ist bereits seit 1998 anerkannte Regel der Technik und zudem eine Anforderung der Energiesparverordnung.

Für die Messung ist ein spezielles BlowerDoor System erforderlich. Es wird entweder in eine Außentür oder in ein Fenster der Immobilie eingesetzt. Alle verbleibenden Außentüren und Fenster müssen fest verschlossen werden. Sämtliche Innentüren bleiben dagegen geöffnet, damit ein Luftverbund im Gebäude entsteht. Das BlowerDoor System hat ein Gebläse, das zur Messung einen Unterdruck im Gebäude erzeugt. Daraufhin wird ermittelt, wie oft die Luft im Prüfobjekt pro Stunde ausgetauscht wird. Die messbaren Luftwechselraten weisen zuverlässig auf Undichtigkeiten in der Gebäudehülle hin. Noch während der BlowerDoor Messung können undichte Stellen präzise geortet und sofort beseitigt werden.

Bodenkontamination

Unter Bodenkontamination versteht man insbesondere die Verunreinigung des Mediums Boden durch meist menschliches Verhalten. Durch das Einbringen von organischen oder anorganischen Stoffen in das Erdreich können weitreichende Folgen für Menschen, Tiere, Pflanzen und das Grundwasser entstehen. Neben Unfällen, bei denen Schadstoffe freigesetzt werden, geschieht die Bodenverschmutzung häufig aufgrund von illegaler Müllentsorgung, Immissionen aus der Industrie sowie durch Düngemitteln.

Seit 1999 regelt das Bundesbodenschutzgesetzt in Deutschland den Schutz vor Bodenbelastungen.