Wasserschaden durch undichte Fußbodenheizung erkennen

Barfuß im Winter – die Fußbodenheizung macht’s möglich. Doch neben ihrem Komfort birgt eine Fußbodenheizung auch ganz eigene Gefahren. Undichte Stelle im Heizkreislauf werden beispielsweise oft zu spät erkannt. Hier ist ein wachsames Auge gefragt, um Schäden rechtzeitig festzustellen und das Schadensausmaß einzudämmen.

Am Anfang steht immer ein Verdacht. Der Fußboden wird nur langsam warm. Die Leistung fällt trotz eingestelltem Thermometer ab. Ein muffiger Geruch breitet sich im Haus aus. Bei einer Fußbodenheizung sollten solche Verdachtsmomente allerdings direkt überprüft werden. Eine Leckage im Heizkreislauf sieht man aufgrund der verdeckten Bauweise schließlich nicht.

Vermuten Mieter oder Hausbesitzer eine Leckage in der Fußbodenheizung, so führt der erste Weg zum Manometer. Dieses befindet sich in unmittelbarer Nähe des Heizkessels. Fällt der Anlagendruck immer wieder ab, kann ein Wasserverlust, bedingt durch ein Leck, die Ursache sein. Der Druckverlust ist Anlass genug einen Fachmann mit der Überprüfung zu beauftragen. Damit sich ein möglicher Wasserschaden nicht verschlimmert, sollte der Heizkreislauf unbedingt vorsorglich abgesperrt werden.

Ein weiteres Indiz für undichte Rohrleitungen sind Wasserflecken und kleine Pfützen. In diesen Szenarien gilt umso dringender die Schadensbegrenzung. Unter dem feucht-warmen Fußboden herrschen nun nämlich optimale Wachstumsbedingungen für Schimmelpilze. Zumindest gestaltet sich die Suche nach der Leckstelle etwas einfacher, da ein Wasseraustritt häufig an den freiliegenden Leitungsverläufen auftritt.

Im Gegensatz zu Schäden unter dem Fußbodenaufbau können geschickte Heimwerker zugängliche Leitungen oder Anschlüsse häufig selbst reparieren. Grundsätzlich muss aber geprüft werden, ob eine technische Trocknung erforderlich ist. Daher sollte, immer ein Gutachter hinzugezogen werden. Übrigens: Die Angst vor hohen Gutachter- und Trocknungskosten bleibt in der Regel unbegründet. Versicherungen übernehmen den Schaden in der Mehrheit aller Fälle. Informieren Sie sich hier am besten im Voraus, welche Kosten in welcher Höhe getragen werden, um Probleme bei der späteren Schadensabwicklung zu vermeiden.

Inventar nach Wasserschaden getrennt entsorgen

Retten, was zu retten ist. Der Rest wird entsorgt. Prinzipiell ist diese Vorgehensweise korrekt. Allerdings sollten Geschädigte bei der Entsorgung nach einem Wasserschaden besonders sorgfältig vorgehen.

Nach einem Wasserschaden müssen sich Geschädigte leider oftmals von ihrer durchnässten und aufgeweichten Einrichtung trennen. Doch bevor Bücher, Möbel und Elektrogeräte gesammelt im Container enden, sollte der Verlust ausführlich dokumentiert werden. Schießen Sie Fotos der beschädigten und zerstörten Gegenstände, am besten aus verschiedenen Perspektiven. Auch der Zustand betroffener Räume sollten auf diese Weise festgehalten werden, damit Ihre Versicherung einen möglichst exakten Eindruck gewinnt.

Im Anschluss an die Dokumentierung kann zerstörtes Mobiliar im Sperrmüllcontainer entsorgt werden. Bauschutt wird getrennt entsorgt. Da neben den Fotos auch die Rechnungen für die Entsorgung bei der Versicherung eingereicht werden, ist die akkurate Mülltrennung umso wichtiger. So gehört auch der Abfall entsprechend der Versicherungsverträge, welche die jeweils betroffenen Gegenstände versichern, getrennt entsorgt. Ist diese Trennung nicht mehr erkennbar, verweigern die Versicherer unter Umständen die Kostenübernahme der Entsorgung.

Ein Wasserschaden bedeutet für Geschädigte stets eine außergewöhnliche Belastung. Sie sollten dennoch einen möglichst kühlen Kopf bewahren und die Schadensabwicklung mit Geduld und Sorgfalt angehen.

Stille Vorboten von Schimmelpilzbefall

In der Natur sind Insekten ein elementarer Indikator für den Zustand von Ökosystemen. Das Vorkommen bestimmter Populationen hilft beispielsweise Wissenschaftlern und Gutachtern bei der Erforschung unseres Klimas. Und weil Insekten natürlich auch in Gebäuden leben, kann ihr Auftreten wichtige Rückschlüsse auf das Raumklima ermöglichen.

Ein Insektenbefall ruft bei vielen Menschen Ekel hervor. Im Fall der Staublaus ist das Ungeziefer aber unter Umständen das kleinere Übel. Die Staublaus gilt nämlich als Anzeichen für einen Schimmelpilzbefall im Gebäude. Als Faustformel lässt sich feststellen: Je größer die Population, desto wahrscheinlicher liegt ein (noch) verdeckter Schimmelpilzbefall vor.

Staubläuse sind winzige Insekten mit einer Größe von 0,9 bis 2 mm. Ihre Entwicklung setzt eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit voraus, die mindestens 60 % r. F., optimaler Weise sogar 70 % r. F. bis 90 % r. F. voraussetzt. Sie ernähren sich von Algen und – hier entsteht der Bezug zum Schimmel in Gebäuden – von Schimmelrasen. Somit stellt ihr Vorkommen innerhalb von Wohnräumen einen Hinweis auf Feuchtigkeits- und Schimmelpilzprobleme dar.

Ähnlich wie beim Schimmelpilz ist der Befall zunächst kaum festzustellen. Zunächst nisten sich vereinzelt Staubläuse im schimmelgefährdeten Gebäude ein. Mit fortschreitender Ausbreitung des Schimmelpilzes wächst schließlich die Population der Staubläuse. Der erwähnte Schimmelrasen, von dem sich die Staublaus ernährt, kann anfangs mit bloßem Auge nicht erkannt werden. Er breitet sich auf Tapeten und anderen organischen Oberflächen (Papier, Textilien, Möbel) aus.

Bevor Sie also einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren, sollte möglichst zuerst das Raumklima untersucht werden. Möglicherweise liegen nämlich Bau- oder Wasserschäden vor. Auch mangelhaftes Lüften treibt die Luftfeuchtigkeit, eine Lebensgrundlage der Staublaus, in die Höhe. Ohne die Bekämpfung der Ursache werden die Insekten sonst nur vorübergehend verschwinden.

Unwetter: Politik fordert mehr Eigenvorsorge

Bislang haben sich Unwettergeschädigte häufig auf Soforthilfe vom Staat verlassen. Das soll sich in Zukunft ändern. Die Politik fordert die Bürger auf, selbst Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Starkregen und Hochwasser treffen die Republik mit zunehmender Häufigkeit. Doch trotz des steigenden Risikos sind hunderttausende Bürger nach wie vor nicht ausreichend gegen einhergehende Unwetterschäden versichert. Vielmehr wird nach einer Naturkatastrophe finanzielle Hilfe vom Staat gefordert. Hat die Regierung in der Vergangenheit noch Milliarden für Nothilfen ausgeben, könnte sich das schon bald ändern.

Im Freistaat Sachsen gibt es bereits seit 2011 eine Regelung, die nur in Ausnahmefällen Unterstützung gewährt. Nun folgt auch das Land Bayern diesem Ansatz und schränkt seine Nothilfe ab Mitte 2019 ein. Die Bürger sind angehalten, entsprechende Versicherungen abzuschließen, zumal rund 99 Prozent der Gebäude gegen Hochwasser versichert werden können. Staatliche Hilfe stünde dann lediglich den Bürgern zu, die sich zum Beispiel nachweislich vergeblich um einen Versicherungsschutz bemüht haben. Wie sich die Lage in den verbleibenden Bundesländern entwickelt bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass sich laut Klimastudie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die Schäden durch Hochwasser bis Ende dieses Jahrhunderts im schlimmsten Fall sogar verdreifachen wird.

Quelle: Staat schränkt Nothilfe ein (GDV)
Beitrag zum Thema: Naturgefahrenreport 2017

Gewittersaison: Schützen Sie Ihren Keller vor Überschwemmung

Der Mai 2018 wurde maßgeblich durch schwere Unwetter geprägt. Die Bilanz: ein Tornado in Viersen, Land unter in Aachen und der Eifel, heftige Regenfälle in Wuppertal, unpassierbare Landstriche. Und in fast allen Regionen hielten vollgelaufene Keller die Rettungskräfte auf Trab.

Die Bilder der überfluteten Einkaufspassagen und verwüsteten Dörfer bleiben uns wohl noch eine ganze Weile im Gedächtnis. Wochenlang dominierten Berichte von ungewöhnlich schweren Unwettern die Medien. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird wohl erst Monate später absehbar sein. Auch weil es viele Hausbesitzer vollkommen unvorbereitet traf. Dabei lassen sich gewisse Vorkehrungen treffen, um bspw. den Keller besser vor einer Überschwemmung zu schützen.

Hebeanlagen sind in Räumen, in denen Ablaufstellen (unterhalb der Straßenoberkante) beim Hausbau nicht vermieden werden können, der bestmögliche Schutz. Sie pumpen hochdrückendes Abwasser, das die Rückstaugrenze überschreitet, zurück in den Abwasserkanal. Nachteilig an Hebeanlagen sind jedoch die relativ hohen Energiekosten und der hohe Wartungsaufwand. Ohne routinemäßige Funktionschecks der Hebeanlage kann sogar der Versicherungsschutz verfallen.

Rückstauklappen sorgen dagegen dafür, dass das Rohr bei Druck von unten abgeriegelt wird. Sie befinden sich teilweise schon im Anschluss an das Abwassernetz, können aber ebenso für bestimmte Hausinstallationen nachgerüstet werden. Ob eine nachträgliche Installation notwendig bzw. möglich ist und an welcher Stelle die Rückstauklappe verbaut wird, erfahren Verbraucher bei ihrer Stadtentwässerung.

Der Deutsche Wetterdienst informiert auf seiner Homepage stets über aktuelle Wetterwarnungen für Deutschland und Europa. Wer auch unterwegs die neuesten Wetter-Updates erhalten möchte, kann zudem die WarnWetter-App auf seinem mobilen Endgerät installieren.

Aktuelle Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienst.

Die Grenzen einer Überschwemmung im Sinne der Versicherungsbedingungen

Die Elementarversicherung ist sowohl für private Hausbesitzer als auch Gewerbebetriebe eine sinnvolle und oft notwendige Absicherung vor Naturgefahren. Der Schutz einer solchen Versicherung hat allerdings seine Grenzen, wie ein Fall aus Hessen zeigt (Az; 7 U 53/16).

Eine Thüringerin hatte für ihr Wasserkraftwerk eine Gebäudeversicherung mit Elementarschutz abgeschlossen. Im Laufe der Jahre erweiterte die Betreiberin den Versicherungsschutz auch auf eine Wehr aus Granit, die Bestandteil des Kraftwerks war. Im Sommer 2013 kam es dann zu einem Hochwasser, bei dem die Wehr aufgrund des erhöhten Wasserdrucks und der Fließgeschwindigkeit schwer beschädigt wurde. Entgegen ihrer Erwartungen verweigerte die Versicherung den entstandenen Schaden zu bezahlen und verwies auf die Versicherungsbedingungen:

„Überflutung des Grunds und Bodens des Versicherungsgrundstücks mit erheblichen Mengen von Oberflächenwasser durch aa) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden) Gewässern…“.

Gemäß dieser Definition einer Überschwemmung lag ein entsprechender Versicherungsfall also eben nicht vor, weil das Hochwasser innerhalb des Flussbetts stattfand.

Gericht sieht Versicherung im Recht

In erster Instanz schlug sich das LG Frankfurt auf die Seite der Versicherung, worauf der Fall erneut vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verhandelt wurde. Allerdings waren die Richter auch hier der Ansicht, dass sich die Versicherung korrekt verhalten hat und wiesen die Klage der Kraftwerkbetreiberin ab. Demnach sei ein Hochwasser innerhalb des Bettes eines oberirdisch fließenden Gewässers keine Überschwemmung und ein von der Elementarversicherung umfasstes Risiko liege nicht vor.

Während der Verhandlung kamen zudem Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen zur Sprache. Sie müssten so ausgelegt werden, dass ein durchschnittlicher Versicherungsnehmer sie versteht. Der Begriff der Ausuferung sei nämlich so zu verstehen, dass das Wasser das Flussbett verlässt. So beschreibt eine Überschwemmung im allgemeinen Sprachgebrauch ein sonst trockenes Gelände, das von erheblichen Wassermassen bedeckt wird.

Bis das Urteil rechtskräftig wird, bleibt der Kraftwerksbetreiberin noch eine Nichtzulassungsbeschwerde, welche den Fall vor den Bundesgerichtshof bringen kann.

>> Urteil online lesen (Az: 7 U 53/16).

Vorgehen bei der Deckentrocknung in Gebäuden

Wird bei einem Wasserschaden die Zimmerdecke durchfeuchtet, muss der Aufbau der Konstruktion vor Beginn der Raumtrocknung festgestellt und überprüft werden. Dieser Schritt ist wichtig, weil Rückbaumaßnahmen bei bestimmten Deckenaufbauten unumgänglich sind.

In mehrstöckigen Gebäuden breitet sich ein Wasserschaden oft auf die darunterliegenden Etagen aus. Bewohner der unteren Stockwerke bemerken den Schaden an den typischen Wasserflecken, die an der Zimmerdecke entstehen. Eine Deckentrocknung ist in solchen Fällen erforderlich, um späterer Schimmelbildung und weiterführenden Bauschäden vorzubeugen.

Massive Betondecken
Nicht abgehangene, massive Betondecken erfordern keine besonderen Maßnahmen. Sie können, wie bei der Raumtrocknung üblich, mittels Luftentfeuchtern getrocknet werden. Dabei wird dem Baustoff die überschüssige Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt entzogen, an die Raumluft abgegeben und schließlich im Wasserbehälter des Trocknungsgerätes aufgefangen.

Abgehangene Decken
Bei abgehangenen Decken ist der Aufbau entscheidend. Wurden zum Beispiel Stroh oder Gipskarton verbaut, kann eine schwere Durchfeuchtung den teilweisen oder sogar kompletten Rückbau bedeuten. Die gründliche Feuchtigkeitsanalyse betroffener Bauteile steht hier an erster Stelle. Sobald die Sachlage durch eine messtechnische Untersuchung geklärt wurde, kann dementsprechend entweder eine gezielte Hohlraumtrocknung oder eine klassische Raumtrocknung folgen.

>> Bautrocknung NRW – wir beseitigen Wasserschäden

Nutzen der technischen Trocknung bei Innenabdichtungen

In manchen Fällen steht eine nachträgliche Außenabdichtung aus baulichen oder ökonomischen Gründen außer Frage. Viele Immobilienbesitzer entscheiden sich daher für die Abdichtung Ihrer Kellerräume von innen. Obwohl die Innenabdichtung gleichermaßen wirkungsvoll ist, birgt sie einige Herausforderungen, die erst mithilfe einer technischen Trocknung fachgerecht gemeistert werden.

Wurde der Keller in der Vergangenheit meist nur als Lagerraum genutzt, so wird er in der Gegenwart häufig als Wohn- oder Freizeitfläche genutzt. Dem wird allerdings vorausgesetzt, dass eine vertikale oder horizontale Abdichtung vorhanden und intakt ist. Andernfalls können Druck- und Stauwasser in das Mauerwerk eindringen und im Innenraum Wasserflecken, Modergeruch und Schimmel verursachen. Sollte eine nachträgliche Abdichtung tatsächlich erforderlich sein, wäre eine Außenabdichtung die logische Reaktion. Steht das Gebäude aber z. B. unter Denkmalschutz oder verhindern anliegende Gebäude den Zugang, so bietet die Innenabdichtung eine gleichwertige Alternative.

Zwar versprechen beide Verfahren den gewünschten Erfolg, jedoch wird bei der Abdichtung von innen zusätzlich eine technische Trocknung empfohlen. Zum einen muss dem Mauerwerk vor der Sanierung überschüssige Feuchtigkeit entzogen werden, zum anderen verkürzt eine Trocknung die Sanierungsdauer und verbessert die Wärmedämmung.

Im ersten Schritt wird dazu der Putz von den Kellerwänden abgetragen, dann folgt eine Raumtrocknung durch Kondensationstrockner. Je nach Jahreszeit und Grundriss der Immobilie können Bodengebläse und/oder Heizgeräte die Luftentfeuchtung unterstützen. Die eigentlichen Abdichtungsarbeiten erfolgen, nachdem das Erreichen der benötigten Feuchtigkeitswerte über entsprechende Messgeräte bestätigt wurde. Danach kommen erneut die Trocknungsgeräte zum Einsatz, um die neu in den Baustoff eingebrachte Feuchtigkeit zu extrahieren. Hierbei müssen lediglich die Abbindeprozesse der aufgebrachten Abdichtungssysteme berücksichtigt werden, da sie durch zu geringe Raumluftfeuchten beeinträchtigt werden können. Vorteil: Die abschließende Trocknung sorgt auch dafür, dass Folgegewerke schneller ausgeführt werden können und die Räume damit eher nutzbar sind.

Wichtig: Enthalten angrenzende Bauteilbereiche zu viel Feuchtigkeit, so sind besondere Maßnahmen, siehe z. B. gemäß WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“ [20] erforderlich.

Holzzerstörende Pilze nach Wasserschaden

Bei einem Wasserschaden im Gebäude muss nicht nur an Schimmelpilzbefall gedacht werden, sondern auch an holzzerstörende Hausfäule- und Nassfäulepilze. Ein Szenario, welches die neuen Eigentümer einer gründerzeitlichen Villa kurz vor ihrem Einzug erlebten.

Der zukünftige Wohnsitz einer Architektenfamilie, eine gründerzeitliche Villa aus dem Jahr 1870, sollte eigentlich nach wenigen Modernisierungsarbeiten bezugsfertig sein. Im Wohnzimmer hatten die stolzen Eigentümer jedoch festgestellt, dass der Fußboden nachgab, sich der Laminatboden weicher als üblich anfühlte. Bei genauerer Betrachtung der Holzbalkendecke zwischen Keller und Erdgeschoss fielen schließlich zahlreiche „Fraßlöcher“ in der Eichenbalkendecke auf.

Kondensfeuchtigkeit ließ Nassfäulepilze wachsen

Auf der Eichenbalkenlage, mit Bimssteinen ausgemauert, lagen alte Massivholzdielen, auf denen wiederum eine nicht diffusionsfähige Trittschalldämmung und das Laminat verlegt waren. Im Laufe der Jahre führten schwankende Raumtemperaturen zwischen den Keller- und darüberliegenden Wohnräumen zu Kondensfeuchtikgeit unter der Trittschalldämmung. Dadurch entstand ein großflächiger Pilzbefall, wie auch der eingeschaltete Holzsachverständige bestätigte. Die Bedingungen waren für ein ungehindertes Pilzwachstum schlichtweg perfekt.

Neben dem Nassfäulepilz konnte zudem ein „Ausgebreiteter Hausporling“ (Donkioporioa expansa) festgestellt und zur Absicherung der Diagnose im Fachlabor analysiert werden. Nachdem auch der Umfang des Befalls ermittelt war, erfolgte eine Sanierung nach DIN 68 800 Teil 4 und die komplette Erneuerung der Holzbalkendecke.

Pilzbefall gefährdet die Stabilität und Tragfähigkeit

Holzzerstörende Pilze sind sogenannte Ständerpilze, die Bestandteile des Holzes verstoffwechseln. Bei ihrem Wachstum entstehen Stränge oder Fruchtkörper auf und im Holz. Durch die veränderte Holzstruktur wird die Stabilität und Tragfähigkeit der verbauten Hölzer beeinträchtigt. Im Worst-Case, beispielsweise bei Dachkonstruktionen, droht Einsturzgefahr. Hinzu kommt, dass potenziell alle verbauten Hölzer durch die Ausbreitung des Pilzbefalls bedroht sind. Auf der Suche nach Nahrung bewächst der Pilz sogar anliegende Materialien wie Mauerwerk, Gipskarton oder künstliche Mineralfasern.

Holzzerstörer rechtzeitig erkennen und beseitigen

Durch das Zersetzen des Holzes hinterlassen die Pilze eine braune oder weiße Fäule, die in der Regel optisch zu erkennen ist. Auch die im Beitrag erwähnten „Fraßlöcher“ sind mit bloßem Auge sichtbar. Sie sind Ausflugslöcher bzw. Fraßgänge von holzfressenden Insekten(-larven) und beeinträchtigen ebenfalls die Statik der verbauten Hölzer. Finden Hauseigentümer nun derartige Hinterlassenschaften, sollten sie umgehend einen qualifizierten Sachverständigen mit der Analyse der Schädlinge und der Erstellung eines Sanierungsplans beauftragen.

Weiterführende Literatur zu diesem Beitrag

  • WTA-Merkblatt 1-2-05/D der Echte Hausschwamm
  • WTA-Merkblatt 1-6-13/D Probenahme an Holz
  • DIN 68 800-4: 2012-02/D Holzschutz – Teil 4 Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten

Originalbeitrag von Anne Klein-Vehne, universitär geprüfte Fachberaterin für Mykologie, anLabo GmbH Labor für biologische Analysen, erschienen in der BBW – NACHRICHTEN (Ausgabe 2018).

Im Fokus: Trotec Qube Dämmschichttrockner

Richtlinien zur Leitungswasserschaden-Sanierung veröffentlicht

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e. V. hat in Zusammenarbeit mit Verbänden der Sanierungsbranche und der Sachverständigen die aktuellen Richtlinien zur Leitungswasserschaden-Sanierung (VdS 3150) erstellt und veröffentlicht.

Mit jährlich weit über eine Million Schadensfällen zählt der Leitungswasserschaden in Deutschland zum Tagesgeschäft. Die Mehrheit der Fälle wird ohne besonderen Aufwand rasch und ordnungsgemäß abgeschlossen. Für Sanierungsbetriebe und Sachverständige eine Frage der Routine. Potenzielle oder tatsächlich betroffene Verbraucher stellen sich dennoch die Frage, was sie im Schadenfall tun können, damit die Behebung möglichst reibungslos verläuft. Auch die Mitarbeiter in den Schadenabteilungen der Versicherer profitieren von einer Orientierungshilfe. Daher richtet sich die VdS 3150 in erster Linie an eben diese Zielgruppe, aber ebenso an Leser aus der Fachwelt.

Die Richtlinien beschreiben ausführlich den optimalen Ablauf der Behebung von Leitungswasserschäden – von der initialen Schadenfeststellung bis zur abschließenden Entschädigungszahlung. Sie sollen außerdem dazu beitragen, dass die Schadenbehebung von allen Beteiligten als kooperativer Prozess verstanden wird. Sie enthalten klare und verständliche Hinweise und Erläuterungen, wer im Normalfall eines Leitungswasserschadens was beachten muss und wer die einzelnen Teilaufgaben erfüllen sollte.

Kurzübersicht zu den Inhalten:

  • Anwendungsbereich und Ziele der VdS 3150
  • Schadenmeldung des Versicherungsnehmers an den Versicherer
  • Abstimmung zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer
  • Feststellung und Behebung der Schadenursache
  • Wiederherstellung und Instandsetzung
  • Erstmaßnahmen, Abnahme, Gewährleistung, Literatur

>> Richtlinien zur Leitungswasserschaden-Sanierung online bestellen