Unter Holzvernichtern ein König: der Hausbock- bzw. Holzbockkäfer

Unter Holzvernichtern ein König: der Hausbock- bzw. Holzbockkäfer

Der Holzbockkäfer (Hylotrupes bajulus), oder auch Balkenbock, ist ein flacher, ca. 8 bis 26 mm langer Vertreter der Bockkäfer (Cerambycidae). Die braun bis schwarz gefärbten Tierchen zählen zu den holzzerstörenden Insekten und sind der mit Abstand größte Feind verbauten Holzes.

Hylotrupes bajulus – das klingt im ersten Moment recht harmlos. Frei übersetzt bedeutet es jedoch: „Der im Holz des (Lasten-)Trägers bohrt.“ (zusammengesetzt aus (gr.) hyle → Holz und einer latinisierten Form von trypetes → Bohr(end)er; baiulus (lat.) ist ein Träger.) Den weiteren Spitznamen Holzbock erhielt das Insekt vermutlich aufgrund der vielfach gekerbten Fühler, die in gewisser Weise an die Hörner eines Steinbocks erinnern.

Der Hausbockkäfer befällt ausschließlich Nadelhölzer. Er fühlt sich insbesondere warmen Orten hingezogen. Temperaturen von 28 bis 30 °C werden bevorzugt. Dies ist zum Beispiel ein Grund dafür, dass die Holzzerstörer sich im Sommer auf stark aufgewärmten Dachböden tummeln. Typischerweise trifft man sie ebenfalls unter Metall-, Papp- und Schieferdächern sowie in der Nähe der Dachfenster. Entsprechend seiner Temperaturpräferenz benötigt der Balkenbock trockenes Holz mit Feuchtewerten von 8 bis 10 Prozent. Unterhalb dieser Präferenzwerte fällt die Aktivität der Larven, auffallend unterhalb von 10 °C, ab. Frost schadet ihnen dennoch nicht und sobald die Temperaturen ansteigen, beginnen die Larven wieder zu fressen.

Zusammengefasst findet Hylotrupes bajulus in warmen Dachgeschossen bei maximal 50 % Feuchte in eiweiß- und/oder stärkehaltigem Nadelholz die optimalen Wachstumsbedingungen. Die größte Gefahr geht aber von der außergewöhnlichen Fressaktivität der Larven aus. Ihre Fraßgänge verlaufen unregelmäßig und im Durchschnitt oval, oft wellenförmig und sind mit Bohrmehl sowie Kot verstopft. Des Weiteren wird bevorzugt Splintholz befallen. Dabei ist der Befall von außen kaum sichtbar. Die äußere Holzschicht bleibt als hauchdünne Haut erhalten, da entsprechend nur im Holz gefressen wird und die Auswürfe die Gänge im Ganzen wieder verstopfen.

Ausfluglöcher gibt es selbst bei starkem Befall nur wenige. Dabei sind die bis zu 4 mm² großen Öffnungen ein wichtiger Hinweis auf den Holzzerstörer. Man erkennt sie an ihrer ovalen, an den Rändern ausgefransten Form.

Um die unerwünschten Insekten zu bekämpfen, muss die Befallsaktivität festgestellt werden, was sich in der Praxis jedoch als schwierig erweist. Zusätzlich der Probleme, welche die Natur der Käfer beschert, können typische Befallsbereiche aufgrund von Verbauungen oft nicht eingesehen werden. In Deutschland ist die Bekämpfung nach DIN 68800/4 genormt. Zugelassene Praktiken zur Bockbekämpfung sind nebst chemischer Verfahren auch die Begasung und das Heißluftverfahren.

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Was sind …? Die Allgemein anerkannten Regeln der (Bau-)Technik.

Die Allgemein anerkannten Regeln der Technik – ein Begriff, der zunächst einer vagen Floskel gleicht. Doch was steckt hinter dieser Formulierung? Wo liegt ihr Ursprung und was bedeutet sie? Ein Blick in die Vergangenheit bringt Licht ins Dunkel.  

Mit der Bedeutung des unbestimmten Rechtsbegriffs der Allgemein anerkannten Regeln der Bautechnik befassten sich Juristen sowie Wissenschaftler erstmals konkret im Jahre 1910. Damals wurde der Begriff in den Straftatbestand der Baugefährdung aufgenommen. Grundlage ist die historische Entscheidung des Reichsgerichts mit Bezug auf ein eigenes Urteil aus dem Jahr 1891, in dem die Auslegung dieses Rechtsbegriffes, seinerzeit als Reichsgerichtsformel bezeichnet, erstmalig versucht wurde. Die ursprüngliche, nunmehr über 100 Jahre alte Definition ist heute nicht nur für die Auslegung im Strafrecht maßgeblich, sondern hat sich auch im gesamten öffentlichen Recht etabliert.

Zusammenfassung der historischen Reichsgerichtsformel

Entsprechend dem heutigen Sprachgebrauch und Verständnis wird die Reichsgerichtsformel folgendermaßen zusammengefasst: „Als Allgemein anerkannte Regeln der Technik sind die Regeln der Technik zu verstehen, die auf wissenschaftlicher Grundlage und/oder fachlichen Erkenntnissen (Erfahrungen) beruhen, in der Praxis erprobt und bewährt sind, Gedankengut der auf dem betreffenden Fachgebiet tätigen Personen geworden sind und von deren Mehrheit als richtig anerkannt und angewandt werden.“ Stark vereinfacht bedeutet dies: Das, was in der Praxis funktioniert, von der Wissenschaft oder Fachwelt untermauert wird und allgemein angewendet wird, ist das Maß der Dinge. Allerdings war aufgrund der Vielzahl an Gewerken schon damals sicher, dass es immer wieder Sache der Gerichte sein wird, die jeweils für den Einzelfall gültigen Regeln der Technik festzustellen.

Moderne Interpretation nach VOB-Kommentar

Eine weitere, stichhaltigere Definition der Allgemein anerkannten Regeln der Bautechnik liefert das VOB-Klauselwerk (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen). Demnach stellen die Allgemein anerkannten Regeln der (Bau-)Technik die Summe der im Bauwesen anerkannten wissenschaftlichen, technischen und handwerklichen Erfahrungen dar, die durchweg bekannt und als richtig und notwendig anerkannt sind. Sie können weder pauschalisiert noch in einem Gesetzeswerk zusammengefasst werden. Die Frage, welche Regeln der Technik im Allgemeinen als anerkannt gelten, kann wieder nur im konkreten Einzelfall beurteilt und letztlich nur durch Gerichtsentscheid geklärt werden.

Weiterführende Definitionen der Gegenwart

Da die technischen Lösungsmöglichkeiten einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen, sind die Grenzen der Allgemein anerkannten Regeln der (Bau-)Technik fließend. Zudem können kaum alle denkbaren Sachverhalte erfasst werden. In der Gegenwart bilden daher eine Reihe von u. a. Regelwerken und Normen die Grundlage der heute gültigen Allgemein anerkannten Regeln der (Bau-)Technik. Dazu zählen: die DIN-Normen des Deutschen Institutes für Normung e.V., die Einheitlichen Technischen Baubestimmungen (ETB), die Bestimmungen des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton, die des Verbandes Deutscher Elektrotechniker (VDE), die Unfallverhütungsvorschriften der Bauberufsgenossenschaften, die Bestimmungen vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und von den Bauaufsichtsbehörden eingeführte technische Bestimmungen des Deutschen Institutes für Normung. Natürlich unterliegen auch all diese Bestimmungen der stetigen Überholung.

Beweislast im Streitfall

Wer die Allgemein anerkannten Regeln der (Bau-)Technik beachtet, für den spricht vor Gericht der Beweis des ersten Anscheins. Es wird also davon ausgegangen, dass durch Befolgen der Regeln richtig gearbeitet wurde. Kläger müssen den Beklagten demnach zuerst das Gegenteil beweisen, womit die Allgemein anerkannten Regeln der Technik zur Beweisregel werden. Wer bei seiner Arbeit von den Regeln abweicht, liegt zwar nicht grundsätzlich im Unrecht, muss im Gegenzug aber beweisen, dass diese Abweichung den jeweiligen Gesetzes- oder Vertragsanforderungen genügen (Umkehrung der Beweislast).

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Beschaffenheit der Fruchtkörper von Hausfäulen

Die Hausfäule bezeichnet im Allgemeinen einen Befall durch holzzerstörende Pilze, der häufig in feuchtebelasteten Kellerräumen entsteht. Während die Holzschädlinge im Anfangsstadium meist unbemerkt bleiben, ändert sich dies spätestens mit der Bildung ihrer markanten Fruchtkörper.

Die Fruchtkörper von holzzerstörenden Pilzen weisen eine Beschaffenheit auf, wie man sie bei ihrem Anblick vermutet. Sie sind fleischig und weich aber dennoch zäh. Ihre Gestalt: fladenartig, kreisförmig oder elliptisch. Die fragilen Gebilde liegen dem Bauteil flach an und lassen sich leicht von ihm ablösen. Anfangs verbreiten die Fruchtkörper sogar einen angenehmen Pilzgeruch. Dies ändert sich jedoch binnen kurzer Zeit, da sie schnell faulen. Infolge der eigenen Zersetzung trocknet der Fruchtkörper schließlich aus, nimmt eine dunkle, schwarz-braune Färbung an und verliert die charakteristische Faltenstruktur.

Sporen, Wachstum und Formabweichungen

Ein Hausfäulebefall führt auch zu einer Sporenbelastung, die von den beschriebenen Fruchtkörpern ausgeht. Sporen werden in großen Mengen produziert und bedecken die Räume sowie darin befindliche Möbel oder Gegenstände mit einem rotbraunen, pulverartigen Staub.

Unter idealen Bedingungen erreichen Fruchtkörper in der Praxis Durchmesser von über einem Meter. Es wurde zudem beobachtet, dass benachbarte Fruchtkörper zu Gebilden von bis zu drei Metern Durchmesser zusammenwachsen. Abhängig vom Alter und den Umweltbedingungen ist ihre Farbe anfangs orangerot über gelb- oder rot-braun bis hin zu rostbraun. Typisches Merkmal: ein weißer, manchmal rosafarbener Zuwachsrand.

Neben den üblichen runden Erscheinungen nehmen Fruchtkörper, beispielsweise beim Wachstum in einer Mauerritze, polsterförmige oder konsolenartige Formen an. Sie wachsen dabei sowohl auf horizontalen als auch auf vertikalen Flächen. Überzieht die Hausfäule eine große vertikale Fläche, ist zudem eine Stalaktitenform (ein Stalaktit ist der von der Decke einer Höhle hängende Tropfstein) möglich.

Service Liesner Bautrocknung NRW

Aktuelles: Termine und Neuerscheinungen der WTA

Aktuelles: Termine und Neuerscheinungen der WTA

Am 10. November 2018 wurde der WTA e.V. im Rahmen der europäischen Leitmesse “denkmal” die Goldmedaille für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa verliehen. Damit ehrte die Fachjury das nunmehr seit 40 Jahren bestehende Bestreben der WTA, Anleitungen für dauerhafte, fach- und denkmalgerechte Sanierungsaufgaben bereitzustellen. Ein Bestreben, das auch 2019 fortgeführt wird und das Sie verfolgen oder sogar selbst unterstützen können.

Die WTA startet das neue Jahr mit einer Reihe Arbeitsgruppensitzungen zu Themen wie u. a. „Leitfaden zur Instandsetzung von Fachwerkgebäuden“ und „Tragverhalten von Fachwerkbauten“. Einen Überblick über die Termine sowie die Veranstaltungsorte finden Sie im WTA-Veranstaltungskalender.

Blick in den Kalender der WTA

Das Resultat der Fachsitzungen sind mitunter neue oder überarbeitete Merkblätter. Diese sind bereits vor der finalen Veröffentlichung zumindest teilweise einsehbar. Auf diesem Wege ist eine gewisse Mitarbeit aus der Fachwelt möglich, indem aktuelle Neuerscheinungen zum Beispiel kommentiert werden. Interessierte erlangen auch hier auf der Homepage der WTA einen Einblick in die Aufstellung der aktuellen Merkblätter.

Endgültige Fassungen und Entwürfe von WTA-Merkblättern

In den vergangenen Jahrzehnten war die Arbeit der WTA grundsätzlich eine essentielle Hilfestellung für den Praxisalltag. Indem ihr Eifer auch in Zukunft unterstützt und die Werke natürlich entsprechend berücksichtigt werden, sehen wir einer weiterhin positiven Entwicklung in der Branche entgegen, die insbesondere die Beseitigung von Problemstellungen und die Förderung der Nachhaltigkeit beim Bauen betrifft.