Wir berichteten kürzlich über den Fall der Familie Nsaka, die nach einem Fäkalschaden Schimmel in der Wohnung beklagen muss. Im Anschluss an den Beitrag im NDR wurde Detlef Krause, Mitglied des Bundesverbands Feuchte & Altbausanierung e.V., zum Thema Wasserschäden befragt.
Viele Betroffene stehen nach einem Wasserschaden unter Schock. Der Experte rät dennoch zur Besinnung. Ruhe bewahren, so lautet die oberste Devise. Schauen, Sie wo das Wasser eigentlich herkommt. Einen Leitfaden für die weiteren Maßnahmen finden Sie zum Beispiel in unserem Beitrag „Wasserschaden – Wettlauf gegen die Zeit“.
Auf die Frage, welche Trocknungsmethoden es gibt, lautete die folgerichtige Antwort: „Sehr unterschiedlich.“ Demnach hängt die Wahl des Trocknungsverfahrens zunächst davon ab, wieviel Wasser überhaupt austrat. Gebäudeaufbau und Fußbodenaufbau spielen hierbei eine bedeutende Rolle. Im Regelfall setzen Fachunternehmen auf die technische Trocknung mittels Bauheizer und Bautrockner. Steht die Estrich-Dämmschicht ebenfalls unter Wasser, muss der Fußboden für die Austrocknung angebohrt werden.
Die Dauer der Trocknungsmaßnahme hängt immer vom Einzelfall ab. Es kann Tage, Wochen oder gar Monate dauern, weiß der Experte. Zu prüfen, ob alles auch wirklich trocken ist, bleibt dem Geschädigten allerdings vorenthalten. Hier sollte ein Sachverständiger mit entsprechender Qualifikation sowie Messtechnik hinzugezogen werden. Gerade verdeckte Feuchtigkeit führt oft zu Schäden, die letztlich Schimmel verursachen können.
Was passiert mit verschimmelten Möbeln?
Als ebenfalls sehr unterschiedlich beschreibt Detlef Krause das Vorgehen bei verschimmelten Einrichtungsgegenständen. Alles mit einer glatten Oberfläche könne selbst gereinigt werden. Dämmstoffe, Polster, Teppiche beziehungsweise das, was Feuchtigkeit aufsaugt, müsse im Regelfall dringend entsorgt werden.
Hilft die chemische Reinigung nach Wasserschäden mit Schmutzwasser?
Der Fäkalschaden ist für Mieter und Hausbesitzer der Super-GAU. Neben Schimmelpilzen breiten sich zudem Keime, z. B. Kolibakterien, aus. Diese können mittels chemischer Desinfektion abgetötet werden. Unter Sachverständigen und Versicherern gilt das Verfahren jedoch als umstritten. Nach der Behandlung verbliebe tote Biomasse im Objekt, deren Schädlichkeit später erst über Raumluftmessungen festgestellt werden müsse.
Was ist bei Schimmelbefall in der Wohnung zu tun?
„Schimmel gehört nicht in die Wohnung […] “, so Krause. Hat er es dennoch einmal geschafft, muss die Ursache so schnell wie möglich gefunden und der Schimmelbefall genauso rasch entfernt werden. Während bei Gegenständen mit glatter Oberfläche ein gründliches Abwischen mit Isopropanol ausreichen kann, bleibt bei Tapeten & Co. nur die Entsorgung, da Schimmel einfach zu schnell wächst.
>> Den Videobeitrag in voller Länge finden Sie in der NDR Mediathek.
>> Schimmelpilzbeseitigung – Bautrocknung NRW hilft.