Gewittersaison: Schützen Sie Ihren Keller vor Überschwemmung

Der Mai 2018 wurde maßgeblich durch schwere Unwetter geprägt. Die Bilanz: ein Tornado in Viersen, Land unter in Aachen und der Eifel, heftige Regenfälle in Wuppertal, unpassierbare Landstriche. Und in fast allen Regionen hielten vollgelaufene Keller die Rettungskräfte auf Trab.

Die Bilder der überfluteten Einkaufspassagen und verwüsteten Dörfer bleiben uns wohl noch eine ganze Weile im Gedächtnis. Wochenlang dominierten Berichte von ungewöhnlich schweren Unwettern die Medien. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird wohl erst Monate später absehbar sein. Auch weil es viele Hausbesitzer vollkommen unvorbereitet traf. Dabei lassen sich gewisse Vorkehrungen treffen, um bspw. den Keller besser vor einer Überschwemmung zu schützen.

Hebeanlagen sind in Räumen, in denen Ablaufstellen (unterhalb der Straßenoberkante) beim Hausbau nicht vermieden werden können, der bestmögliche Schutz. Sie pumpen hochdrückendes Abwasser, das die Rückstaugrenze überschreitet, zurück in den Abwasserkanal. Nachteilig an Hebeanlagen sind jedoch die relativ hohen Energiekosten und der hohe Wartungsaufwand. Ohne routinemäßige Funktionschecks der Hebeanlage kann sogar der Versicherungsschutz verfallen.

Rückstauklappen sorgen dagegen dafür, dass das Rohr bei Druck von unten abgeriegelt wird. Sie befinden sich teilweise schon im Anschluss an das Abwassernetz, können aber ebenso für bestimmte Hausinstallationen nachgerüstet werden. Ob eine nachträgliche Installation notwendig bzw. möglich ist und an welcher Stelle die Rückstauklappe verbaut wird, erfahren Verbraucher bei ihrer Stadtentwässerung.

Der Deutsche Wetterdienst informiert auf seiner Homepage stets über aktuelle Wetterwarnungen für Deutschland und Europa. Wer auch unterwegs die neuesten Wetter-Updates erhalten möchte, kann zudem die WarnWetter-App auf seinem mobilen Endgerät installieren.

Aktuelle Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienst.

Die Grenzen einer Überschwemmung im Sinne der Versicherungsbedingungen

Die Elementarversicherung ist sowohl für private Hausbesitzer als auch Gewerbebetriebe eine sinnvolle und oft notwendige Absicherung vor Naturgefahren. Der Schutz einer solchen Versicherung hat allerdings seine Grenzen, wie ein Fall aus Hessen zeigt (Az; 7 U 53/16).

Eine Thüringerin hatte für ihr Wasserkraftwerk eine Gebäudeversicherung mit Elementarschutz abgeschlossen. Im Laufe der Jahre erweiterte die Betreiberin den Versicherungsschutz auch auf eine Wehr aus Granit, die Bestandteil des Kraftwerks war. Im Sommer 2013 kam es dann zu einem Hochwasser, bei dem die Wehr aufgrund des erhöhten Wasserdrucks und der Fließgeschwindigkeit schwer beschädigt wurde. Entgegen ihrer Erwartungen verweigerte die Versicherung den entstandenen Schaden zu bezahlen und verwies auf die Versicherungsbedingungen:

„Überflutung des Grunds und Bodens des Versicherungsgrundstücks mit erheblichen Mengen von Oberflächenwasser durch aa) Ausuferung von oberirdischen (stehenden oder fließenden) Gewässern…“.

Gemäß dieser Definition einer Überschwemmung lag ein entsprechender Versicherungsfall also eben nicht vor, weil das Hochwasser innerhalb des Flussbetts stattfand.

Gericht sieht Versicherung im Recht

In erster Instanz schlug sich das LG Frankfurt auf die Seite der Versicherung, worauf der Fall erneut vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verhandelt wurde. Allerdings waren die Richter auch hier der Ansicht, dass sich die Versicherung korrekt verhalten hat und wiesen die Klage der Kraftwerkbetreiberin ab. Demnach sei ein Hochwasser innerhalb des Bettes eines oberirdisch fließenden Gewässers keine Überschwemmung und ein von der Elementarversicherung umfasstes Risiko liege nicht vor.

Während der Verhandlung kamen zudem Die Allgemeinen Versicherungsbedingungen zur Sprache. Sie müssten so ausgelegt werden, dass ein durchschnittlicher Versicherungsnehmer sie versteht. Der Begriff der Ausuferung sei nämlich so zu verstehen, dass das Wasser das Flussbett verlässt. So beschreibt eine Überschwemmung im allgemeinen Sprachgebrauch ein sonst trockenes Gelände, das von erheblichen Wassermassen bedeckt wird.

Bis das Urteil rechtskräftig wird, bleibt der Kraftwerksbetreiberin noch eine Nichtzulassungsbeschwerde, welche den Fall vor den Bundesgerichtshof bringen kann.

>> Urteil online lesen (Az: 7 U 53/16).

Vorgehen bei der Deckentrocknung in Gebäuden

Wird bei einem Wasserschaden die Zimmerdecke durchfeuchtet, muss der Aufbau der Konstruktion vor Beginn der Raumtrocknung festgestellt und überprüft werden. Dieser Schritt ist wichtig, weil Rückbaumaßnahmen bei bestimmten Deckenaufbauten unumgänglich sind.

In mehrstöckigen Gebäuden breitet sich ein Wasserschaden oft auf die darunterliegenden Etagen aus. Bewohner der unteren Stockwerke bemerken den Schaden an den typischen Wasserflecken, die an der Zimmerdecke entstehen. Eine Deckentrocknung ist in solchen Fällen erforderlich, um späterer Schimmelbildung und weiterführenden Bauschäden vorzubeugen.

Massive Betondecken
Nicht abgehangene, massive Betondecken erfordern keine besonderen Maßnahmen. Sie können, wie bei der Raumtrocknung üblich, mittels Luftentfeuchtern getrocknet werden. Dabei wird dem Baustoff die überschüssige Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt entzogen, an die Raumluft abgegeben und schließlich im Wasserbehälter des Trocknungsgerätes aufgefangen.

Abgehangene Decken
Bei abgehangenen Decken ist der Aufbau entscheidend. Wurden zum Beispiel Stroh oder Gipskarton verbaut, kann eine schwere Durchfeuchtung den teilweisen oder sogar kompletten Rückbau bedeuten. Die gründliche Feuchtigkeitsanalyse betroffener Bauteile steht hier an erster Stelle. Sobald die Sachlage durch eine messtechnische Untersuchung geklärt wurde, kann dementsprechend entweder eine gezielte Hohlraumtrocknung oder eine klassische Raumtrocknung folgen.

>> Bautrocknung NRW – wir beseitigen Wasserschäden

Nutzen der technischen Trocknung bei Innenabdichtungen

In manchen Fällen steht eine nachträgliche Außenabdichtung aus baulichen oder ökonomischen Gründen außer Frage. Viele Immobilienbesitzer entscheiden sich daher für die Abdichtung Ihrer Kellerräume von innen. Obwohl die Innenabdichtung gleichermaßen wirkungsvoll ist, birgt sie einige Herausforderungen, die erst mithilfe einer technischen Trocknung fachgerecht gemeistert werden.

Wurde der Keller in der Vergangenheit meist nur als Lagerraum genutzt, so wird er in der Gegenwart häufig als Wohn- oder Freizeitfläche genutzt. Dem wird allerdings vorausgesetzt, dass eine vertikale oder horizontale Abdichtung vorhanden und intakt ist. Andernfalls können Druck- und Stauwasser in das Mauerwerk eindringen und im Innenraum Wasserflecken, Modergeruch und Schimmel verursachen. Sollte eine nachträgliche Abdichtung tatsächlich erforderlich sein, wäre eine Außenabdichtung die logische Reaktion. Steht das Gebäude aber z. B. unter Denkmalschutz oder verhindern anliegende Gebäude den Zugang, so bietet die Innenabdichtung eine gleichwertige Alternative.

Zwar versprechen beide Verfahren den gewünschten Erfolg, jedoch wird bei der Abdichtung von innen zusätzlich eine technische Trocknung empfohlen. Zum einen muss dem Mauerwerk vor der Sanierung überschüssige Feuchtigkeit entzogen werden, zum anderen verkürzt eine Trocknung die Sanierungsdauer und verbessert die Wärmedämmung.

Im ersten Schritt wird dazu der Putz von den Kellerwänden abgetragen, dann folgt eine Raumtrocknung durch Kondensationstrockner. Je nach Jahreszeit und Grundriss der Immobilie können Bodengebläse und/oder Heizgeräte die Luftentfeuchtung unterstützen. Die eigentlichen Abdichtungsarbeiten erfolgen, nachdem das Erreichen der benötigten Feuchtigkeitswerte über entsprechende Messgeräte bestätigt wurde. Danach kommen erneut die Trocknungsgeräte zum Einsatz, um die neu in den Baustoff eingebrachte Feuchtigkeit zu extrahieren. Hierbei müssen lediglich die Abbindeprozesse der aufgebrachten Abdichtungssysteme berücksichtigt werden, da sie durch zu geringe Raumluftfeuchten beeinträchtigt werden können. Vorteil: Die abschließende Trocknung sorgt auch dafür, dass Folgegewerke schneller ausgeführt werden können und die Räume damit eher nutzbar sind.

Wichtig: Enthalten angrenzende Bauteilbereiche zu viel Feuchtigkeit, so sind besondere Maßnahmen, siehe z. B. gemäß WTA-Merkblatt 2-9-04/D „Sanierputzsysteme“ [20] erforderlich.