Feuchtigkeit im Keller – richtig Lüften will gelernt sein

Wer nicht gerade in einem Neubau wohnt, hat häufig mit feuchten Kellerräumen zu tun. Gerade jetzt in der Sommerzeit werden viele Keller feucht. Woran liegt das?

Viele Hausbesitzer nutzen den Sommer, um im Untergeschoss einmal richtig zu lüften und vermeintlich frische Luft einströmen zu lassen. Doch leider bewirkt dies genau das Gegenteil und sorgt durch die Sommerkondensation für zusätzliche Feuchtigkeit u. a. im Keller, was zu Schimmelpilzbefall führen kann. Feuchte Wände im Keller lassen sich dann meist nur mit professioneller Hilfe trocknen. Wer seinen Keller als Wohn- oder Fitnessraum nutzen möchte, muss zwingend für trockene Wände sorgen. 

Wie also den Keller richtig lüften, um Feuchtigkeit und Schimmel zu vermeiden?

Das Kellergeschoss ist der kälteste Raum eines Gebäudes, weshalb hier speziell auf das korrekte Lüften zu achten ist. Gerade im Sommer dürfen nicht wahllos die Fenster geöffnet werden. Die eindringende warme Luft kühlt im kälteren Keller schnell ab, sodass sich Kondenswasser bilden kann und Feuchtigkeit entsteht: Ein optimaler Nährboden für Schimmelpilz. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, sollten einige Regeln befolgt werden.  

Im Sommer sollte nur in der Zeit gelüftet werden, in der die Außentemperatur noch nicht zu stark angestiegen ist, also früh am Morgen oder spät am Abend. Öffnen Sie die Fenster ganz weit und sorgen Sie im Optimalfall für Durchzug. Nicht länger als 15 Minuten lüften und währenddessen schwere Möbel von der Wand ziehen, damit auch dahinter die Luft zirkulieren kann. An kühleren Tagen darf auch mehrmals am Tag gelüftet werden.

Lüften der Kellernutzung anpassen

Natürlich sollte beim Lüften auch darauf geachtet werden, wie der Keller genutzt wird. Ist das Untergeschoss zum Wohnraum umgebaut und dementsprechend gut isoliert, sollte das Lüftungsverhalten dem der anderen Wohnräume angepasst werden. Werden nur Lebensmittel im Keller gelagert, ist es im Sommer nicht notwendig jeden Tag zu lüften. Hier reicht es, wenn ein- bis zweimal wöchentlich gelüftet wird. Im Winter sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur im Keller nicht den Gefrierpunkt erreicht.

Stille Vorboten von Schimmelpilzbefall

In der Natur sind Insekten ein elementarer Indikator für den Zustand von Ökosystemen. Das Vorkommen bestimmter Populationen hilft beispielsweise Wissenschaftlern und Gutachtern bei der Erforschung unseres Klimas. Und weil Insekten natürlich auch in Gebäuden leben, kann ihr Auftreten wichtige Rückschlüsse auf das Raumklima ermöglichen.

Ein Insektenbefall ruft bei vielen Menschen Ekel hervor. Im Fall der Staublaus ist das Ungeziefer aber unter Umständen das kleinere Übel. Die Staublaus gilt nämlich als Anzeichen für einen Schimmelpilzbefall im Gebäude. Als Faustformel lässt sich feststellen: Je größer die Population, desto wahrscheinlicher liegt ein (noch) verdeckter Schimmelpilzbefall vor.

Staubläuse sind winzige Insekten mit einer Größe von 0,9 bis 2 mm. Ihre Entwicklung setzt eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit voraus, die mindestens 60 % r. F., optimaler Weise sogar 70 % r. F. bis 90 % r. F. voraussetzt. Sie ernähren sich von Algen und – hier entsteht der Bezug zum Schimmel in Gebäuden – von Schimmelrasen. Somit stellt ihr Vorkommen innerhalb von Wohnräumen einen Hinweis auf Feuchtigkeits- und Schimmelpilzprobleme dar.

Ähnlich wie beim Schimmelpilz ist der Befall zunächst kaum festzustellen. Zunächst nisten sich vereinzelt Staubläuse im schimmelgefährdeten Gebäude ein. Mit fortschreitender Ausbreitung des Schimmelpilzes wächst schließlich die Population der Staubläuse. Der erwähnte Schimmelrasen, von dem sich die Staublaus ernährt, kann anfangs mit bloßem Auge nicht erkannt werden. Er breitet sich auf Tapeten und anderen organischen Oberflächen (Papier, Textilien, Möbel) aus.

Bevor Sie also einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren, sollte möglichst zuerst das Raumklima untersucht werden. Möglicherweise liegen nämlich Bau- oder Wasserschäden vor. Auch mangelhaftes Lüften treibt die Luftfeuchtigkeit, eine Lebensgrundlage der Staublaus, in die Höhe. Ohne die Bekämpfung der Ursache werden die Insekten sonst nur vorübergehend verschwinden.

7. Berliner Schimmelpilzkonferenz

berliner-schimmelpilzkonferenz

Anmeldung zur 7. Berliner Schimmelpilzkonferenz

https://www.bautrocknung-nrw.de/wp-content/uploads/2016/09/Anmeldeformular_Schimmelpilzkonferenz.pdf

 

 

6. Würzburger Schimmelpilz-Forum

Feuchtigkeit in Fußbodenkonstruktionen und deren Folgen

Warum sind Fußbodenaufbauten „schimmelproblematisch“?

  • Fallbeispiel einer betroffenen Institution
  • Betrachtung unter bautechnischen Gesichtspunkten
  • Verschärfen energetische Sanierungen die Problematik?
Welche Bedeutung hat Schimmel im Fußboden für die
  • Immobilienbewirtschaftung
  • Versicherungswirtschaft
  • Rechtsprechung
  • Verbraucherschutz
Wie lässt sich Schimmel in Fußbodenkonstruktionen erkennen, beseitigen und vorbeugen?
  • Bioindikatoren für Schimmel
  • Verdeckter Schimmel in Fußbodenkonstruktionen
  • Feuchtemessungen bei Schimmelschäden in Fußböden
  • Keine Feuchtigkeit bei Trockenbau
  • Containerversuch: Simulation von Schimmelwachstum
  • Vertretbare Alternative(n) zum Komplettrückbau

Diskussionsrunden mit den Experten

Abendveranstaltung „Schimmel live“

Detaillierte Infos zur Veranstaltung und das Anmeldeformular finden Sie hier:
Download Infoflyer