Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Bautrockner und Haushaltsluftentfeuchter im Prinzip identische Geräte sind. Auch wenn sie sich in gewissen Funktionen ähneln, gibt es aber teils fundamentale Unterschiede zu berücksichtigen, die für den jeweiligen Einsatzzweck entscheidend sind. Damit Sie für sich das passende Gerät wählen können, möchten wir Ihnen die Unterschiede der beiden Geräte vorstellen und Ihnen zeigen, in welchen Fällen Sie sich auf jeden Fall für einen professionellen Bautrockner entscheiden sollten.
Was ist ein Bautrockner und wie funktioniert er?
Ein Bautrockner ist ein Gerät, um Räume oder Häuser zu entfeuchten und trockenzulegen.
Um dies zu gewährleisten, vollzieht das Gerät einen hocheffizienten Trocknungsprozess in einer bestimmten Abfolge.
Damit die Feuchte aus der angesaugten Luft kondensieren kann, muss ihre Temperatur unter den Taupunkt abgekühlt werden. Dies geschieht am Verdampfer des Trocknungsgerätes, der durch Hindurchleitung eines druckreduzierten Kältemittels sehr stark abgekühlt wird.
Ohne technische Gegenmaßnahmen brächte dieses Abkühlungsverfahren jedoch ein fatales Manko mit sich: Der Verdampfer beginnt bei Temperaturen von 16 °C bis 17 °C zu vereisen und die immer weiter fortschreitende Eisbildung würde zuletzt nicht nur zur stetigen Leistungsabnahme führen, sondern zu einem Totalausfall des gesamten Systems.
Aus diesem Grund ist jeder Kondenstrockner mit einer Vorrichtung zur regelmäßigen Enteisung des Verdampfers ausgestattet – der Abtauautomatik, und hier liegt auch der entscheidende Unterschied zwischen professionellen Bautrocknern und herkömmlichen Haushaltsluftentfeuchtern (Quelle: Trotec).
Was ist ein Haushaltsluftentfeuchter?
Ein haushaltsüblicher Luftentfeuchter, wie ihn viele zu Hause haben, verfügt über ähnliche Funktionen wie ein Bautrockner. Auch dieser saugt feuchte Luft an, um diese in getrockneter Form in den Raum zurückzugeben. Im Gegensatz zum Bautrockner arbeitet ein Luftentfeuchter hauptsächlich mit Absorption. Gerade Geräte ohne eingebauten Ventilator nutzen Materialien wie Granulat oder Silica-Gel, um darüber Feuchtigkeit aufzusaugen.
Der Einsatzbereich eines Luftentfeuchters betrifft vorwiegend Räume, in denen sich viel Nässe ansammeln kann. Meistens sind dies Kellerräume, Küchen, Schlafzimmer oder Badezimmer. In der Regel sind in solchen Räumen, wenn überhaupt, nur schmale Fenster vorhanden und die Möglichkeiten zum Lüften daher begrenzt. Aufgrund seiner Kompaktheit verwenden viele Leute Luftentfeuchter auch gerne im Sommer, um die dann oft schwüle Luft zu entfeuchten.
Wo liegen die Unterschiede zwischen Bautrocknern und Haushaltsluftentfeuchtern?
Auch wenn beide Geräte in ihrer Funktionsweise teils ähnlich sind, hängt die Wahl für eines der Geräte immer vom eigentlichen Anwendungszweck ab. Ein Luftentfeuchter trocknet in der Regel die Luft nur in einem einzelnen Raum. Ein Bautrockner kann hingegen mehrere Räume oder gar einen ganzen Bau entfeuchten. Dieser ist im Vergleich zum Haushaltsluftentfeuchter entsprechend leistungsfähiger, um innerhalb kurzer Zeit viel Wasser aus der Luft zu entziehen.
Wann ist der Einsatz eines professionellen Bautrockners sinnvoll?
Ein Bautrockner spart gerade bei einem Neubau Zeit und Geld. Ein vollständig getrocknetes Mauerwerk erfordert keine zusätzlichen Heizmaßnahmen, durch die ein Bauherr gerade in den ersten Jahren nach dem Hausbau enorme Kosten spart. Zusätzlich vermeidet eine schnelle Bautrocknung teure Folgeschäden, die durch Feuchtigkeit im Neubau entstehen können wie z. B. Schimmelschäden. Früher war es üblich, einen Rohbau über ein oder gar mehrere Jahre austrocknen zu lassen. Heutzutage müssen Hausbauten schneller gehen, weshalb ein Trockner hier entscheidend nachhelfen kann.
Was ist beim Einsatz eines Bautrockners zu beachten?
Hat ein Bautrockner keinen Ablauf, ist der Wasserbehälter mehrmals am Tag zu leeren, weil der Trockner sonst nicht richtig funktioniert oder das Wasser unkontrolliert austreten kann. Da ein solches Gerät mit einer entsprechenden Leistung ausgestattet ist, ist mit einem höheren Stromverbrauch zu rechnen.
Darüber hinaus ist die Trocknungszeit zu berücksichtigen. Das Mauerwerk sollte nicht zu schnell und insgesamt auch nicht zu trocken werden, da sonst Schäden wie z. B. Risse auftreten können. Zusätzlich ist die Umgebungstemperatur entscheidend für die Effizienz, mit der das Gerät seine Arbeit erledigt. So arbeitet es bei Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad am besten. Sollten gerade etwa während der Wintermonate kühlere Bedingungen herrschen, empfiehlt sich der zusätzliche Einsatz von Heizkörpern bzw. Elektroheizlüfter.
Unser Fazit
Bevor Sie eine Entscheidung über die Wahl eines Trocknungsgeräts fällen, überlegen Sie sich vorher ganz genau, was sie eigentlich entfeuchten möchten. Für ein einzelnes Zimmer reicht gegebenenfalls auch ein handelsüblicher Luftentfeuchter aus. Um aber ganze Mauerwerke oder Rohbauten trocken zu legen, sollten Sie auf einen professionellen Bautrockner setzen.
Sie benötigen unseren fachmännischen Rat zum Thema Bautrocknung? Kein Problem, wir stehen Ihnen bei allen Fragen und Anliegen zur Seite. Wir informieren Sie gerne ganz individuell über den Einsatz von professionellen Trocknungsgeräten. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit. Wir freuen uns auf Ihr Anliegen!