Bausubstanz und Innenraumhygiene

Einigkeit statt Zwist bei Feuchtigkeit und Schimmel

Von Ralf Georgi

Über die Ursachen mag man sich streiten. Unbestritten ist der Klimawandel indes allemal. Schon vor einigen Jahren legten die über 40 Wissenschaftler des Weltklimarates dar, dass man mit dem gegenwärtigen Handeln auf einen Temperaturanstieg von 4 Grad zusteuere. Die Folgen für Mensch und Natur sind für uns alle schon jetzt in Form feuchterer Sommermonate mit unwetterartigen Regenfällen und milderen Wintern deutlich spürbar. Für Hausbesitzer rücken damit Themen wie Feuchteschutz, der Schutz der Bausubstanz sowie die Innenraumhygiene mehr und mehr in den Fokus. Beispiel Mietstreitigkeiten.

Der häufigste Grund für Mietminderung ist der Schimmelpilzbefall, dicht gefolgt von defekten Heizungen und feuchten Wänden. Das belegte unter anderem eine Studie von Innofact, die im Auftrag von Immobilienscout24 durchgeführt wurde. Diese Situation dürfte sich nun weiter verschärft haben. „Deutschland ist dicht“ titelte die Süddeutsche Zeitung kürzlich, denn moderne Fenster und dichte Fassaden sorgen dafür, dass sich Feuchtigkeit in Gebäuden staut. So dürfte es auch zu einer Häufung von Rechtsstreitigkeiten kommen, wenn es um das Thema Schimmel in Mietwohnungen geht.

„Mietstreitigkeiten wegen Schimmel sind klassische Loss-Loss-Situationen“, weiß Prof. Dr. Uwe Meiendresch, Vorsitzender Richter am Landgericht Aachen und Honorarprofessor an der RWTH Aachen. Forschungsschwerpunkt des Wissenschaftlers sind Methoden zur Konfliktbeilegung wie Schlichtung, Schiedsgerichte und Mediation. „Der übliche Weg bei Schimmel-Streitigkeiten führt über den Konflikt zum Anwalt, von dort zur Klage, von der Klage zum Gutachten, vom Gutachten zum Urteil. Das kostet nicht nur Nerven, sondern auch viel Geld.“

„Mit Feuchtigkeit und Schimmel beginnt ein Teufelskreis“, weiß auch Georg Meyer, Geschäftsführer der Klimagriff GmbH. „Verschiedene Aspekte spielen bei der Schimmelthematik eine Rolle, die vorhandene Bausubstanz, die Gebäudedichtigkeit sowie das Lüftungs- und Heizverhalten des Mieters. Lüften ohne Heizen ist wie Fahren ohne Gaspedal. Feuchtigkeit und Raumtemperatur stehen in einer unmittelbaren Wechselwirkung.“ Schon das Lüften überfordere allerdings die meisten Mieter. Wenn überhaupt gelüftet wird, dann oft zu lange, so auch ein Studienergebnis der Hochschule Ruhr-West.

Einfache Lösungen wie Thermo-Hygrometer oder Datenlogger erweisen sich im Konfliktfall als weniger hilfreich. Thermo-Hygrometer arbeiten auf der Basis einiger weniger statischer Werte. Sie zeigen lediglich an, wann gelüftet werden sollte, aber nicht wie lange und auf welche Weise (Kipplüftung, Stoßlüftung, etc.). Raumvolumen und Fenstergröße sind zusätzliche Parameter, die bauphysikalisch entscheidend sind. Der Einsatz von Datenloggern wiederum setzt das Einverständnis der Mieter voraus, ohne dass ihnen diese Instrumente einen direkten Mehrwert bieten.

Der Grund für die Eskalation von Konflikten ist bei Schimmelpilzbefall die Frage, ob  bauphysikalische Mängel oder Nutzerverhalten die Ursache sind“, sagt Georg Meyer. Die Klimagriff GmbH hat diesen Problemkreislauf mit dem „Klimagriff Control“ auf den Punkt gebracht und gleichzeitig gelöst. „Klimagriff Control“ steht  für einen Minicomputer mit Ampel-System. Das Gerät ist ein Lüftungswächter und Schimmelverhinderer.

Das Instrument sieht aus wie ein Fenstergriff, ist hinter jeden gängigen Fenstergriff montierbar, verfügt über eine patentierte Fensterpositionsüberwachung, analysiert mit eigens entwickelten Algorithmen individuelle Raumklimadaten und setzt diese Daten in Beziehung zum Gebäudetyp, Baujahr, etc. Ein integrierter Datenlogger wertet diese Daten aus. Via iPad & Co. werden die Lüftungsreports ausgelesen. Alle Parteien wissen nun, wo sie dran sind. Und der Anwender hat es einfach: Ein Ampelsystem zeigt ihm an, wann, auf welche Art und wie lange gelüftet werden muss, um in Sachen Schimmel und Gebäudeschutz auf der sicheren Seite zu stehen.

Eingestellt und gesteuert wird Klimagriff Control via Smartphone, ganz bequem vom Sofa aus. Der Nebeneffekt: Energiekosten lassen sich nach Herstellerangaben auf diesem Weg bis zu 15 Prozent senken. „Bei Bauabnahmen und Wohnungsübergaben ist ein mehrstufiger Prozess sinnvoll“, erklärt Georg Meyer. „Die Voruntersuchung auf Feuchtigkeit, die Bautrocknung, die Installation von Klimagriffen und ihre Auswertung sowie die Übergabe eines Messprotokolls bei der Wohnungsübergabe.“  Der Mehrwert für den Nutzer liegt bei solchen Lösungen auf der Hand: Schutz vor Schimmel und Feuchtigkeit, ein Klima zum Durchatmen und Einigkeit statt Zwist. „Mittlerweile haben die ersten Versicherungskonzerne bei uns angeklopft“, freut sich Meyer. „Das bestärkt uns, für die Hausbesitzer hier auf dem richtigen Weg zu sein.“

 

 

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